Geld zu transferieren, weil man ein schlechtes Gewissen habe, bringe nichts, sagte der 63-jährige Stiftungspräsident und Ökonom der "NZZ am Sonntag". Man fühle sich zwar selbst wohl damit, aber es löse die Probleme nicht. "Projekte, die es nur gibt, solange wir bezahlen, und aufhören, wenn wir uns zurückziehen, sind fehlgeleitet."

Zuletzt war die Mava Foundation in 180 Projekten mit 120 Partnern engagiert. Viele würden auf eigenen Füssen zu stehen kommen, sagte der dreifache Familienvater und Sprecher des Roche-Aktionärspools. Der Rückzug sei über mehrere Jahre vorbereitet worden.

1994 gegründet

Die Stiftung mit Sitz in Gland VD war 1994 von André Hoffmanns Vater Luc gegründet worden. Ziel war ursprünglich der Schutz einzigartiger Landschaften wie der Camargue.

Er und seine Kinder würden weiterhin Projekte unterstützen, sagte Hoffmann weiter. Diesen müsste aber ein Geschäftsmodell zugrunde liegen, das das Überleben sichere. "Der Erfolg eines Projektes darf nicht vom Geldgeber abhängen."

Hoffmann, der sich in über einem Dutzend gemeinnützigen Aktivitäten engagiert, forderte zudem mehr Verantwortlichkeit von Firmen, wenn der Konsum von deren Produkten Schäden verursacht. So sollten Nahrungsmittelhersteller für Gesundheitsschäden durch zu hohen Zuckergehalt in ihren Produkten geradestehen müssen.

Vorwurf des Greenwashing

Er kritisierte auch, dass immer noch viele Unternehmen Produkte entwickelten ohne auf den ökologischen Fussabdruck zu achten. Erst später werde dann noch etwas gespendet. Er wirft diesen Betrieben Greenwashing vor. "Es ist nicht entscheidend, wie man das Geld ausgibt, sondern wie man es macht." Den grössten Hebel hält nach Ansicht von Hoffmann die Finanzindustrie in der Hand. "Sie bestimmt, wo das Kapital der Pensionskassen und anderer Anleger hinfliesst."

(AWP)