Das Innenministerium kündigte am Freitagabend kurz vor Beginn des Osterwochenendes entsprechende Massnahmen an. Demnach sollen 144'000 Hektar Land für Öl- und Gasbohrungen über Auktionen an Meistbietende verpachtet werden. Nach Ministeriumsangaben wird damit die zur wirtschaftlichen Ausbeutung freigegebene Fläche gegenüber früheren Planungen um 80 Prozent verkleinert. Ausserdem soll der Förderzins erhöht werden. Statt wie bisher 12,5 Prozent vom Erlös abzuführen, sollen es nun 18,75 Prozent sein.

Trotz dieser für Öl- und Gas-Förderer verschlechterten Bedingungen reagierten mehrere Umweltschutzgruppen mit scharfer Kritik. Eine Organisation wertete die Pläne als "ein rücksichtsloses Versagen in Sachen Klimaschutz". Biden hatte während des Wahlkampfes mehrmals versprochen, die Versteigerungen der Bohrrechte zu stoppen. Allerdings fochten die oppositionellen Republikaner in den von ihnen regierten Bundesstaaten erfolgreich diese Pläne an.

Das Innenministerium kündigte an, in der kommenden Woche Umweltverträglichkeitsprüfungen einzuleiten und die Verpachtungen offiziell bekanntzumachen. Dabei sollten auch die Interessen der örtlichen Bevölkerung berücksichtigt werden.

Die Umweltschutzorganisation Center for Biological Diversity widersprach Angaben, die US-Regierung sei zu der Verpachtung verpflichtet. Das sei reine Fiktion, erklärte Sprecherin Randi Spivak. Lob kam aus der Energiewirtschaft. Die Biden-Regierung sollte Genehmigungen zügiger erteilen und für Rechtssicherheit sorgen, sagte Anne Bradbury, Leiterin des American Exploration & Production Council.

(Reuters)