Zwar lag der Nettoumsatz der Ruag mit 2,003 Milliarden Franken nochmals über den Vorjahreszahlen (Vorjahr: 1,998 Mrd. Fr.), jedoch resultierte ein Reinverlust von 25 Millionen Franken. Die Profitabilität lag mit einer Ebit-Marge von -0,3 Prozent deutlich unter dem vom Bundesrat definierten Zielband von 6 bis 8 Prozent.

Ausschlaggebend für das schlechte finanzielle Ergebnis waren Sondereffekte, insbesondere Wertberichtigungen bei der Produktion des Flugzeugs Dornier 228, eine Neubewertung von Pensionskassenrückstellungen sowie die Kosten für die Entflechtung des Konzerns.

Angesichts des schlechten Rechnungsergebnisses und der potenziell erheblich negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie entsprach der Bundesrat dem Antrag, auf die Ausschüttung einer Dividende zu verzichten, wie er in einer Mitteilung schreibt. Die übrigen Ziele hat Ruag erreicht, insbesondere konnte der Rüstungskonzern alle Unterhaltsleistungen zu Gunsten der Schweizer Armee wie vertraglich vereinbart erbringen.

Der Bundesrat legt jeweils für vier Jahre strategische Ziele für die Bundesunternehmen fest. Einmal jährlich beurteilt der Bundesrat aufgrund eines Berichtes des Verwaltungsrats, ob diese Ziele erreicht wurden.

Entflechtung als höchste Priorität

Höchste Priorität kam 2019 der Entflechtung und Weiterentwicklung der Ruag zu, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Der Bundesrat hat entschieden, dass unter einer neuen Beteiligungsgesellschaft (BGRB Holding AG) zwei eigenständige Unternehmen entwickelt werden.

Ruag International soll zu einem Aerospace-Konzern weiterentwickelt und mittelfristig privatisiert werden. Die Bereiche, die im Unterhalt für die Schweizer Armee tätig sind, wurden in die Ruag MRO Schweiz (für Maintenance, Repair and Overhaul) zusammengeführt.

Der Bundesrat begrüsst, dass der Verwaltungsrat der Ruag Holding AG 2019 die notwendigen Schritte zur Entflechtung unternommen hat und so die organisatorische Trennung der beiden Teilkonzerne am 1. Januar 2020 vollziehen konnte.

(AWP)