Das schätzt das Washingtoner Institute of International Finance. Die russische Wirtschaft dürfte alleine 2022 um 15 Prozent schrumpfen und im Jahr 2023 um weitere 3 Prozent einbrechen, womit das Bruttoinlandsprodukt auf dem Stand von vor fünfzehn Jahren zurückfallen würde, schreiben die Ökonomen Benjamin Hilgenstock und Elina Ribakova in einer vorläufigen Einschätzung. Weitere Sanktionen könnten die Situation noch verschlimmern.

“Die stark gesunkene Inlandsnachfrage dürfte die entscheidende Rolle spielen, während der Einbruch der Importe die geringeren Exporte ausgleichen dürfte”, schreiben die Ökonomen. “Sollten weitere Sanktionen in Form von Handelsembargos verhängt werden, könnten die Exporte stärker zurückgehen, als wir derzeit prognostizieren.”

Auch nach dem unmittelbaren Schlag wird die russische Wirtschaft noch jahrelang unter dem so genannten “Brain Drain” leiden - der Abwanderung gebildeter Russen aus der Mittelschicht, die über die nötigen finanziellen Mittel verfügen, um das Land zu verlassen. Exportkontrollen der USA und der EU für Technologie werden die technologische Entwicklung in Russland auf Jahre hinaus behindern, so das IIF.

Gleichzeitig wird die “Selbstsanktionierung” ausländischer Unternehmen, die keine Geschäfte mehr mit Russland machen wollen, zu einer Schwächung wichtiger Sektoren der russischen Wirtschaft führen, so der Bericht.

“Diese negativen mittel- und langfristigen Auswirkungen auf die Wirtschaftsaussichten sind vielleicht noch wichtiger”, schreiben die IIF-Ökonomen.

(Bloomberg)