Die ukrainische Seite sprach am Abend von insgesamt rund 13 000 Menschen, denen über Korridore die Flucht gelungen sei. Ein Grossteil davon entfalle auf die Stadt Sumy im Nordosten. Die Angaben aus Kiew berücksichtigen in der Regel die Flüchtlinge, die in eine andere ukrainische Region gebracht wurden. Das russische Ministerium machte keine Angaben, wohin Menschen aus Mariupol gebracht wurden.
Mehr als 4,5 Millionen Menschen würden aber immer noch in belagerten grösseren Städte der Ukraine zurückbleiben, behauptete das Ministerium in Moskau der Agentur Interfax zufolge. Es warf dem Nachbarland einmal mehr vor, die Schaffung von Fluchtkorridoren zu verhindern. Ähnliche Vorwürfe erhebt Kiew gegenüber dem russischen Militär.
Seit mehr als drei Wochen sind nach Angaben Moskaus zudem fast 300 000 Menschen vor allem aus den Separatistengebieten Donezk und Luhansk in der Ostukraine nach Russland gebracht worden. Kremlchef Wladimir Putin hatte die selbst ernannten Volksrepubliken gegen internationalen Protest als unabhängig anerkannt.
(AWP)