In Spanien gilt seit dem 15. März ein Notstandsgesetz, das gerade erst um weitere zwei Wochen verlängert wurde. Das Fernsehen berichtete von neuen sogenannten Cacerolazos, bei denen die Menschen als Zeichen ihres Unmuts auf Balkonen und an offenen Fenstern auf Töpfe schlagen.

Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens und der persönlichen Freiheit sind in Spanien viel strikter als etwa in Deutschland. Erwachsene dürfen ihre oft vergleichsweise engen Wohnungen nur zum Supermarkt, zur Apotheke oder zur Arbeit verlassen - und, um mit dem Hund Gassi zu gehen. Sport im Freien ist verboten. Kinder unter 14 Jahren durften seit sechs Wochen überhaupt nicht mehr aus dem Haus. Das ändert sich jedoch, wenn Kinder ab diesem Sonntag wieder täglich für eine Stunde auf die Strasse dürfen.

Am Samstag gab es auch weitere hoffnungsvolle Hinweise auf eine leichte Abschwächung der Pandemie. Den zweiten Tag in Folge wurden mehr von der Lungenkrankheit Genesene als neu mit dem Sars-CoV-2- Virus Infizierte registriert, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. In den vergangenen 24 Stunden seien mehr als 3500 Covid-19-Patienten als geheilt entlassen worden, während die Zahl der neuen Corona-Fälle bei knapp 3000 gelegen habe. Im gleichen Zeitraum seien 378 Menschen im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit gestorben, teilte das Ministerium mit. Zum Höhepunkt der Pandemie in Spanien im März waren es mehr als doppelt so viele pro Tag. Insgesamt stieg die Zahl der Corona-Toten damit auf fast 23 000, die Zahl der Infizierten auf mehr als 220 000 und die Zahl der Genesenen auf mehr als 95 000./ro/DP/zb

(AWP)