Saudi-Arabien führt eine Allianz arabischer Staaten an, die im Jemen seit Jahren gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen kämpft. Der Krieg hat die derzeit schlimmste humanitäre Krise weltweit ausgelöst.

Ein Sprecher der Huthi-Rebellen warf Saudi-Arabien vor, gegen eine Feuerpause zu verstossen, die mit Unterstützung der Vereinten Nationen verhandelt worden war. Es sei eine gefährliche Eskalation der Situation, die den in Schweden angestossenen Prozess unterlaufen würde, hiess es in einer Mitteilung der Huthis.

Die Vereinten Nationen hatten im vergangenen September eine Feuerpause für die wichtige Hafenstadt Hudaida und einen schrittweisen Rückzug der Kriegsparteien aus der Stadt ausgehandelt. Die Häfen der Region sind für die Versorgung des bitterarmen Jemens mit Hilfsgütern von grosser Bedeutung. In den vergangenen Wochen hatte sich die Lage um die Stadt deutlich beruhigt, wie Anwohner der Deutschen Presse-Agentur berichteten. Am Freitag habe es aber heftige Angriffe nördlich der Stadt gegeben. Zahlreiche Kampfjets seien in der Luft.

Am vergangenen Samstag waren saudische Ölanlagen in Abkaik und Churais von Raketen und Drohnen angegriffen und schwer beschädigt worden. Jemens Huthi-Rebellen reklamierten die Bombardierung für sich - als Vergeltung für den saudischen Militäreinsatz im jemenitischen Bürgerkrieg.

Aus Riad und Washington aber heisst es, die Raketen und Drohnen seien nicht aus dem im Süden gelegenen Jemen gekommen, sondern aus Richtung Norden. Sie sehen damit den saudischen Erzfeind Iran am Werk. Dies hat zu erheblichen Spannungen in der Region geführt

Der iranische Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif hat für den Fall eines Militärschlags der USA und Saudi-Arabiens auf sein Land mit einem "umfassenden Krieg" gedroht. "Wir wollen keinen militärischen Konflikt", sagte Sarif dem US-Sender CNN. Der Iran werde jedoch "nicht mit der Wimper zucken", wenn es darum gehe, das Land zu verteidigen.

Sarif wies jede Verantwortung seines Landes für die Angriffe auf Ölanlagen in Saudi-Arabien zurück. US-Aussenminister Mike Pompeo beschuldigte bei einem Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten am Donnerstag dagegen erneut die Führung in Teheran. Er betonte aber, die USA setzten im Konflikt mit dem Iran weiterhin auf eine friedliche Lösung. "Wir sind hier, um eine Koalition aufzubauen, die auf Frieden und eine friedliche Lösung abzielt", sagte Pompeo nach Gesprächen in Dschidda und Abu Dhabi. "Und ich hoffe, die Islamische Republik Iran sieht das auch so."/sus/DP/nas

(AWP)