Auch die Stadt Bellinzona und der Kanton beteiligen sich an den Kosten: Die Tessiner Hauptstadt steuert 20, der Kanton 100 Millionen Franken bei, wie es in einem Communiqué vom Dienstag heisst. Die Mehrkosten an den Gesamtinvestitionen trügen die SBB.

Im neuen SBB-Werk in Arbedo-Castione sollen rund 360 Mitarbeitende sowie 80 Auszubildende beschäftigt werden. Diese Zahl basiere auf dem ab 2027 erwarteten Auftragsvolumen, halten die SBB in ihrer Mitteilung fest.

Die Mitarbeitenden würden mit der "leichten und schweren Instandhaltung, inklusive Komponentenbearbeitung" betraut, heisst es im Communiqué weiter. Damit verschiebe sich der Schwerpunkt von mechanischen zu elektromechanischen Arbeiten.

In Arbedo-Castione sollen gemäss Angaben der SBB die Flirt-Züge von Tilo (54 Kompositionen), die Giruno-Züge (29 Kompositionen) und die Astoro-Züge (19 Kompositionen) sowie rund 100 Lokomotiven gewartet werden. Täglich würden mindestens 26 Fahrzeuge im Werk unterhalten, resümieren die SBB.

"Heisses Eisen" im Tessin

Als nächster Schritt werde das Dossier Anfang 2022 beim Bundesamt für Verkehr eingereicht. Dann, ab der zweiten Aprilhälfte, sollen die Pläne in der Gemeinde Arbedo-Castione und in den von der Kompensation der Fruchtfolgeflächen (FFF) betroffenen Gemeinden aufgelegt werden.

Das neue SBB-Werk sorgte im Südkanton für viel Aufruhr. Die Volksinitiative "Giù le mani dalle officine" ("Hände weg von den Werkstätten") wollte die alten Werkstätten in Bellinzona retten. Die Volksinitiative wurde jedoch im Mai 2019 abgelehnt.

Das Volksbegehren war bereits 2010 eingereicht worden, nachdem zwei Jahre zuvor ein mehrwöchiger Streik gegen die Schliessung der SBB-Werkstätten in Bellinzona landesweit für Aufsehen gesorgt hatte.

Die Initiative wurde allerdings erst 2016 wieder aufgenommen. Die Initianten sahen im Volksbegehren die einzige mögliche Alternative zu dem geplanten Neubau der SBB in Arbedo-Castione bei Bellinzona.

(AWP)