Dies verlautete nach einer Onlinekonferenz von Bundesrat Ueli Maurer mit dem britischen Schatzkanzler Rishi Sunak. Unmittelbar nach der Anerkennung würden die von der Schweiz ergriffenen Massnahmen zum Schutz der Schweizer Börseninfrastruktur nicht mehr auf Grossbritannien anwendbar sein. Damit fällt für London das Bundesratsverbot für den Handel von Schweizer Aktien an EU-Börsen weg.
Börsenhandel wieder in London
Schweizer Aktien können also bald wieder in der britischen Hauptstadt gehandelt werden, da Grossbritannien aus der EU ausgetreten ist. Im Sommer 2019 hatte die EU-Kommission wegen mangelnden Fortschritts beim Rahmenabkommen die Gleichwertigkeit der Schweizer Börse SIX verweigert. Eine eigentlich technische Beurteilung wurde seitens Brüssel als politisches Druckmittel eingesetzt. Damit hat die EU-Kommission den Investoren aus der Europäischen Union den Handel an der Schweizer Börse verboten.
Der Bundesrat holte zum Gegenschlag aus und verbot den Handel mit Schweizer Wertpapieren an EU-Börsen. Dadurch verlagerte sich Handelsvolumen von ausländischen Handelsplätzen an die Schweizer Börse. Die Schweizer Börse SIX erfreute sich viel höheren Handelsvolumina. Bis dahin war gerade ein London ein grosser Teil von Aktien der Schweizer Grosskonzerne gehandelt worden. Nun kommt London nach dem Brexit wieder zum Zuge.
Finanzdienstleistungsabkommen angestrebt
Im Juni 2020 hatten die beiden Finanzminister Ueli Maurer und Rishi Sunak in einer gemeinsamen Erklärung bereits die Absicht zu einem Finanzdienstleistungsabkommen zwischen den beiden Staaten bekundet. Damit soll der grenzüberschreitende Marktzugang für eine breite Palette an Finanzdienstleistungen im Versicherungs-, Banken-, Asset-Management- sowie Kapitalmarktinfrastrukturbereich ermöglicht werden.
An der (heutigen) Videokonferenz hätten Maurer und Sunak weitere Schritte für konkrete Verhandlungen zu den einzelnen Themen in den nächsten Monaten vereinbart, hiess es. Das Abkommen solle auf dem Prinzip der gegenseitigen Anerkennung der entsprechenden Finanzmarktregulierung sowie des jeweiligen Aufsichtsrahmens basieren.
jb/yr
(AWP)