Weitere Informationen könnten derzeit aus Sicherheitsgründen nicht gegeben werden, hiess es auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA beim Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA).

Am Freitag hatte Livia Leu, Staatssekretärin beim Aussendepartement EDA, vor den Medien in Bern erklärt, die Schweiz hole aus Sicherheitsgründen die sechs Schweizer Mitarbeitenden des EDA aus Afghanistan zurück in die Schweiz. Rund 40 langjährige lokale Mitarbeitende der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) und ihre Familien erhielten zudem ein humanitäres Visum.

Angaben zum Zeitpunkt der Rückführung der insgesamt rund 200 Personen wurden keine gemacht.

Seit 2002 ist die Schweiz mit einem Kooperationsbüro vor Ort, das die Programme der Deza umsetzt. Die politischen Beziehungen zwischen der Schweiz und Afghanistan werden hingegen durch die Schweizerische Botschaft in Islamabad in Pakistan gepflegt.

Keine Rückführungen

Die Schweiz führt zudem, wie am Mittwoch bekannt wurde, bis auf weiteres keine Rückführung abgewiesener Asylsuchender nach Afghanistan mehr durch. Einzig bei schwer straffälligen Personen könne dies noch der Fall sein. Die afghanischen Behörden nehmen derzeit keine Staatsangehörigen zurück.

Die Sicherheitslage in Afghanistan hat sich seit dem Abzug der internationalen Truppen Mitte April dramatisch verschlechtert. Die militant-islamistischen Taliban haben gewaltige Gebietsgewinne verzeichnet. In einem rasanten Vormarsch haben sie mittlerweile mehr als zwei Drittel der Provinzhauptstädte des Landes eingenommen und sind sie bis vor die Tore Kabuls vorgerückt.

(AWP)