Die Bevölkerung hätte teilweise sogar noch strengere Massnahmen verfügt als der Bundesrat. Es sei auffällig, wie gut das Volk über die Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus informiert sei, sagte Hermann gestützt auf dessen Monitoring im Auftrag des SRF.

Entsprechend differenziert beurteile das Volk die Massnahmen. So habe sich in der Vergangenheit eine Mehrheit gegen die Schliessung von Läden ausgesprochen. Zugleich habe die Bevölkerung jedoch dafür votiert, Restaurants wegen der Infektionsgefahr zu schliessen.

Die Schweizerinnen und Schweiz hätten im Herbst beobachten können, was geschehe, wenn man sich nicht genügend schütze. Das Virus breite sich dann weiter aus. Die Zahl der Infektionen schnelle in die Höhe.

Wenn der Nationalrat nun in einer Erklärung fordere, Restaurants und Freizeitbetriebe bereits in knapp drei Wochen wieder zu öffnen, so habe er die Mehrheit der Bevölkerung nicht hinter sich, sagte Hermann, Leiter der Forschungsstelle Sotomo, weiter.

Auch das Monitoring "Covid Norms" der Universität Zürich zeigt, dass der Bundesrat mit seiner Linie die Bevölkerung auf seiner Seite hat. Die Umfragen belegen, dass das Volk die Abstandsregeln und die Maskenpflicht unterstützt - und dies auch bei sinkenden Fallzahlen.

(AWP)