Denn nicht zuletzt der Entscheid der Briten aus der EU auszuscheiden, habe eine unsichere politische Entwicklung in der EU ausgelöst. Dies betrachteten die Unternehmensführer als Chance, um die Schweizer Gussindustrie als verlässlichen Partner mit starker Währung und stabilen politischen Umfeld wieder ins Spiel zu bringen, schreibt der Giesserei-Verband der Schweiz (GVS) in einer Mitteilung vom Dienstag.

Mit den bereits getroffenen und laufenden betrieblichen Optimierungsmassnahmen sei durchaus Potenzial da, die Ertragslage wieder zu verbessern, heisst es weiter.

4,2% WENIGER UMSATZ

Diese ist in den letzten Jahren erodiert. Auch 2016 mussten die 47 im Verband zusammengeschlossenen Unternehmen Einbussen hinnehmen: Der Umsatz schmälerte sich um 4,2% auf 580 Mio CHF. Die Firmen konnten mit 51'625 Tonnen 8,2% weniger Tonnagen abliefern. Die schwache Auslastung der europäischen Giessereien hat laut GVS den Wettbewerbsdruck zusätzlich erhöht.

Vor allem aus dem Elektro-, Werkzeug- und Maschinenbausektor sowie dem Anlagen- und Apparatebau blieben im vergangenen Jahr neue Aufträge aus. Für Neuaufträge hingegen sorgten die Autoindustrie und das Transportwesen mit Schienen- und Nutzfahrzeugen. Auch für Spezialpumpen, Turbinen und Verdichter sowie generell für Ersatzteile und die Herstellung von Prototypen im 3D-Druckverfahren erhielten die Giessereien Aufträge.

SPEZIALISIERUNG IN DER SCHWEIZ

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, verlagern viele Giessereien Serienproduktionen in kostengünstigere Länder Osteuropas, wie aus einer GVS-Umfrage hervorgeht. In der Schweiz hingegen setzen sie auf spezialisierte Fertigungen. Diese sind mehr und mehr gefragt.

Aus allen Anwendermärkten seien von der Schweizer Gussindustrie vor allem innovative Entwicklungslösungen gefragt und die Fertigung immer komplexerer, einbaufertiger Gussteile in kleinen Losgrössen, schreibt der GVS. Dieser Trend zeichne sich auch für 2017 ab.

(AWP)