Die Zahl der unterstützten Menschen nahm 2015 gegenüber dem Vorjahr um rund 3600 beziehungsweise 1,4% zu, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mitteilte. Die seit 2008 festzustellende Zunahme von Sozialhilfebeziehenden setzte sich damit fort.

Misst man die Anzahl Sozialhilfebeziehender an der Wohnbevölkerung, resultiert für 2015 eine gesamtschweizerische Sozialhilfequote von 3,2%. Die Zunahme der Sozialhilfeempfängerinnen und -empfänger verläuft parallel zum Bevölkerungswachstum.

In den Kantonen haben sich im Vergleich zu den Vorjahren laut BFS keine wesentlichen Veränderungen ergeben. Weiterhin weisen Kantone mit städtischen Zentren überdurchschnittlich hohe Quoten aus. Unterdurchschnittliche Werte verzeichnen demgegenüber eher ländlich geprägte Kantone.

Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Sozialhilfequote in den neun Kantonen NE, GE, BL, JU, SH, AG, VS, TG und GR an und in den neun Kantonen AR, BE, FR, GL, OW, SZ, SO, UR und VD ging sie zurück. In den übrigen acht Kantonen blieb sie unverändert.

KINDER, GESCHIEDENE UND AUSLÄNDER

Weiterhin sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, Geschiedene und Menschen ausländischer Nationalität am häufigsten in der Sozialhilfe vertreten. Die Sozialhilfequote von Minderjährigen stieg seit 2009 von 4,5% auf aktuell 5,2%.

Das Sozialhilferisiko von Ausländerinnen und Ausländern nahm im selben Zeitraum um 0,1 Prozentpunkte zu und lag 2015 bei 6,2%. Geschiedene wiesen im letzten Jahr mit einer Quote von 5,6% ebenfalls ein erhöhtes Sozialhilferisiko auf.

In knapp 148'000 Haushalten wurde im vergangenen Jahr mindestens eine Person mit Sozialhilfe unterstützt. Dies ergab eine Haushaltsquote von 4,1%.

Die grösste Gruppe aller Haushaltstypen in der Sozialhilfestatistik bildeten die Einpersonenhaushalte. Anteilsmässig machten sie 45,5% aller Haushalte mit Sozialhilfebezug aus. Besonders häufig sind laut BFS Einelternhaushalte mit Minderjährigen von Sozialhilfe abhängig.

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(AWP)