Finanzministerin Janet Yellen warnte vor einer möglichen Finanzkrise und einer potenziellen Rezession, sollte die US-Regierung erstmals ihre Schulden nicht bedienen können. Millionen Jobs wären dann gefährdet, sagte sie. Ihrem Ministerium zufolge könnte den USA ab dem 18. Oktober das Geld ausgehen. Ein Zahlungsausfall würde das Vertrauen in die Kreditwürdigkeit der weltgrössten Volkswirtschaft beschädigen, was ökonomische Verwerfungen auslösen könnte. Mit Blick auf den möglichen Zahlungsausfall sagte US-Präsident Joe Biden: "Es ist ein Meteoroid, der darauf zusteuert, in unsere Wirtschaft einzuschlagen."

Die beiden Parteien im Kongress weisen sich im Streit um die Obergrenze gegenseitig die Schuld zu. Bidens Demokraten wollen die Grenze zunächst bis zum 16. Dezember 2022 aufheben. Um dieses Vorhaben im Senat auf regulärem Wege überhaupt zur Abstimmung zu bringen, benötigen sie aber auch Stimmen von Republikanern. Deren Fraktionschef McConnell verweigert die Zustimmung. Er verweist auch immer wieder darauf, dass die Demokraten über ein Sonderverfahren für Budgetfragen den gesamten Prozess mit ihrer einfachen Mehrheit im Senat alleine bestreiten könnten. Dagegen sperren sich aber die Demokraten.

Die zuletzt gültige Schuldengrenze war im Juli ausgelaufen. Seither greift das Finanzministerium zu "ausserordentlichen Massnahmen", um einen Zahlungsausfall zu verhindern. Bislang haben sich Republikaner und Demokraten noch immer auf eine Erhöhung der Grenze verständigt - wenn auch oft nach viel Zittern und mehreren Verhandlungsrunden. Sollten sich die Demokraten nun auf McConnells Vorschlag einlassen, fürchten viele, dass sich die aktuelle Pattsituation zischen Demokraten und Republikanern lediglich auf Dezember verschiebt./nau/DP/stk

(AWP)