Die Taskforce rechnet in ihrem am Samstag auf Twitter veröffentlichten Policy Brief damit, dass Ausweise zu kürzlich durchgeführten negativen RT-PCR-Tests, neutralisierenden Antikörpern und Impfungen bald eine wichtige Rolle spielen werden. Sie könnten helfen, das wirtschaftliche und soziale Leben rasch wieder in Gang zu bringen und gleichzeitig die Risiken der Coronavirus-Übertragung in Schach zu halten.

In der Reise-, der Veranstaltungs- und in der Sportbranche wurden bereits Rufe nach der Einführung solcher Zertifikate laut. Nach Ansicht der wissenschaftlichen Experten fehlt allerdings eine Strategie, für die legitime Verwendung von Zertifikaten für nicht-medizinische Zwecke. Solche Zertifikate müssten vertrauenswürdig sein und ihre Verwendung müsse klar reguliert werden, hiess es in der Stellungnahme.

Die Situation in der Schweiz sei einerseits durch eine unvollständige gesetzliche Grundlage und andererseits durch einen pragmatischen Umgang mit der Selbstdokumentation in digitaler Form gekennzeichnet. Das führe insgesamt zu einem Vakuum in Bezug auf technische Anforderungen, Geltungsbereiche und soziale Akzeptanz.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) soll nach Ansicht der Taskforce prüfen, ob Impfzertifikate auf nationaler Ebene notwendig sind. Die Experten fordern bei einer allfälligen Einführung einen klaren Geltungsbereich und eine festgelegte Dauer. So müsse zwischen Impfzertifikat und einfachem Impfausweis sowie zwischen Immunität und vorläufigem serologischem Befund unterschieden werden.

Eine digitale Form der Zertifizierung müsse technische und rechtliche Anforderungen erfüllen, insbesondere in Bezug auf den Datenschutz und auf Fragen des grenzüberschreitenden Datenverkehrs, schrieb die Taskforce. Würden private Dritte für die Verwaltung digitaler Zertifikate beigezogen, sei dies transparent offenzulegen.

(AWP)