Der Tourismussektor sei sich bewusst, dass er nur bei nachhaltig sinkenden Fallzahlen die Arbeit wieder aufnehme könne, teilte der Schweizer Tourismus-Verband nach einem Treffen mit Bundespräsident Guy Parmelin und den Bundesräten Alain Berset und Ueli Maurer mit.

Eine schnelle Test- und Impfstrategie sei deshalb zwingend. Das Testregime müsse angepasst werden, unter anderem mit Massentests. Und beim Impfen brauche es einen klaren, nationalen Zeitplan für die breite Bevölkerung.

Ausserdem müssten die von Bund und Kantonen vorgesehenen fünf Milliarden Franken an Härtefallgeldern "rasch und unbürokratisch" fliessen. Es brauche jetzt pragmatische Prozesse wie im Frühjahr 2020. Denn für viele zähle mittlerweile jeder Tag. Es könne aber nicht sein, dass gesunde Betriebe Konkurs anmelden müssten, weil die Unterstützung zu spät eintreffe.

Weiter fordern die Vertreter der Tourismusverbände eine klare Exit-Strategie ab März. Ab diesem Zeitpunkt sollte der Lockdown schrittweise aufgehoben werden, sollte die epidemiologische Lage es zulassen. Die Exit-Strategie solle ausserdem transparent und durch ein Indikatorenystem nachvollziehbar sein.

Bundesrat verteidigt Massnahmen

Der Bundesrat räumte ein, dass die Tourismusbranche von der Covid-19-Pandemie besonders betroffen sei. Doch er habe "eine breite Palette an Massnahmen" eingesetzt, um die negativen Auswirkungen abzufedern, teilte Parmelins Departement für Wirtschaft, Bildung und Wissenschaft (WBF) mit. Dazu gehörten Kurzarbeitsentschädigung, Erwerbsersatz und die Härtefallprogramme.

Letztere berücksichtigten nun auch die Bedürfnisse von Saisonbetrieben besser. Und auch weitere Anpassungen am Härtefallprogramm - wie zum Beispiel für Hotelrestaurants - kämen der Tourismusbranche entgegen. Die Kantone arbeiteten nun "mit Hochdruck an der Umsetzung.

An dem Treffen mit den Bundesräten nahmen Vertreter von Gastrosuisse, Hotelleriesuisse, Parahotellerie Schweiz, Seilbahnen Schweiz, der Konferenz der regionalen Tourismusdirektoren, des Netzwerks Schweizer Pärke, des Verbandes öffentlicher Verkehr, des Verbands Schweizer Tourismusmanager, von Swiss Snowsports und des Verbands Schweizerischer Schifffahrtsunternehmen teil.

Der nächste Tourismusgipfel ist für Mai geplant. Dann soll auf die Wintersaison zurückgeblickt und ein Austausch über mögliche Massnahmen zur Unterstützung des Neustarts des Tourismus nach der Pandemie gesprochen werden.

(AWP)