Das Nein überrascht nicht. Nachdem in ersten Abstimmungsumfragen eine Mehrheit ein Ja einlegen wollte, bröckelte die Zustimmung danach zusehends. Zehn Tage vor dem Urnengang beabsichtigte schliesslich eine Mehrheit der Befragten, ein Nein einzulegen.

Die Initiative "für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide" wollte Pestizide verbieten, und zwar nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch in Gärten und öffentlichen Anlagen. Lebensmittel, die synthetische Pestizide enthalten oder mit ihnen produziert worden sind, hätten nicht mehr importiert werden dürfen.

Die Initianten argumentierten mit der Gesundheit: Synthetische Pestizide befänden sich im Essen, im Wasser und würden über die Luft transportiert. Besonders Kinder und Ungeborene seien gefährdet; bei Erwachsenen könnten diese Pestizide kresbserregend sein. Auch Pflanzen und Tiere litten unter diesen Pflanzenschutzmitteln.

Die neuen Verfassungsbestimmungen hätten innerhalb von zehn Jahren umgesetzt werden müssen. Hinter dem Begehren stand eine Gruppe engagierter Personen, darunter Winzer, Ärztinnen und Wissenschafter.

Der Bauernverband kritisierte, die Initiative wolle die Schweiz bei Lebensmitteln "zum politisch erwirkten Bioland" machen. Der Verband Bio Suisse sowie Umweltverbände wie Pro Natura, Greenpeace, WWF Schweiz, Bird Life Schweiz und der Fischerei-Verband unterstützen die Initiative.

Bundesrat und Parlament lehnten die Initiative ab. Auch SVP, FDP und die Mitte-Partei beschlossen die Nein-Parole. SP, Grüne und EVP befürworteten das Volksbegehren. Die Grünliberalen hatten Stimmfreigabe beschlossen.

(AWP)