Dann schien das Trump-Video die falsche Darstellung durch CNN zu entlarven: Es folgten die Worte: "Was eigentlich passiert ist", und das Video zeigte, dass beide Kinder sich zuvor umarmt haben und in der Folge miteinander laufen. "Amerika ist nicht das Problem. Fake News sind es", hiess es als Fazit. Trump beschwert sich immer wieder über ungerechte Behandlung durch die Medien - vor allem CNN ist ihm ein Dorn im Auge. Nur: Der ursprüngliche CNN-Bericht von 2019 zu dem Video handelte von der Freundschaft der beiden Kinder.

Das von Trump getwitterte Video mit den nachträglich hinzugefügten Schriftzügen enthielt einen Verweis auf "@CarpeDonktum", ein Twitter-Profil, bei dem oft Parodie-Clips zur Unterstützung von Trump veröffentlicht werden.

Twitter ist seit Jahren die wichtigste Kommunikationsplattform für Trump. Doch Ende Mai entzündete sich ein Streit: Der Dienst unterzog einen Tweet von Trump einem Faktencheck und zog damit den Zorn des US-Präsidenten auf sich. Er hatte behauptet, dass Briefwahl die Gefahr von Wahlfälschung erhöhe. Im Faktencheck wurde das als falsch eingeordnet. Trump reagierte mit einer Verfügung, die den Spielraum von Online-Plattformen einschränken soll, gegen einzelne Inhalte und Nutzer vorzugehen.

Wenige Tage später versteckte Twitter einen Trump-Tweet hinter einem Warnhinweis, weil dieser gegen das Verbot von Gewaltverherrlichung auf der Plattform verstossen habe. Der US-Präsident schrieb nach Ausschreitungen, man werde die Kontrolle wiederherstellen, und fügte hinzu: "Wenn Plünderungen beginnen, wird geschossen" - "when the looting starts, the shooting starts". Mit diesen Worten hatte 1967 der damalige Polizeichef von Miami ein hartes Vorgehen gegen die schwarze Bevölkerung angekündigt. Zuletzt sperrte Twitter ein Video von Trumps Wahlkampfteam unter Hinweis auf eine Urheberrechtsverletzung./scb/DP/eas

(AWP)