Trotz der - von der dominanten Omikron-Variante ausgelösten - hohen Fallzahlen erhöhte sich die Auslastung der Krankenhäuser in den vergangenen Tagen jedoch kaum noch. Demnach waren 14 Prozent aller Krankenhausbetten mit Corona-Patienten belegt, bei den Betten auf Intensivstationen waren es 23,62 Prozent. Vor einer Woche waren es 22,06 Prozent, gut ein Prozentpunkt weniger, gewesen.

Experten erklären das mit der relativ hohen Impfquote in Spanien. Nach amtlichen Angaben haben 84,92 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Impfung erhalten, 80,46 Prozent zwei Impfungen oder eine von Johnson&Johnson, bei dem die Grundimmunisierung nur eine Impfung umfasst, sowie 35,48 Prozent eine Auffrischimpfung. Grösseren Widerstand gegen Impfungen wie etwa in Deutschland gibt es in Spanien nicht. Deshalb wird auch keine Impfpflicht erwogen.

Ministerpräsident Pedro Sánchez bekräftigte am Freitag seine Forderung, sich auf den Übergang von einer Pandemie zu einer Endemie vorzubereiten, wie die Nachrichtenagentur Europa Press meldete. Dafür müssten schon jetzt "Brücken entworfen" werden, betonte Sánchez. Ein solcher Prozess könne aber erst nach dem Abklingen der laufenden sechsten Corona-Welle beginnen. Er müsse mit der gebotenen "wissenschaftlichen Strenge" angegangen werden und sei keine Angelegenheit, die "von einem Tag auf den anderen" vor sich gehen könne. Die WHO hatte solche Pläne jedoch am Dienstag als verfrüht bezeichnet, da die Entwicklung des Virus nur schwer abzusehen sei./ro/DP/he

(AWP)