Wie die italienische Tageszeitung "Corriere della Sera" am Freitag unter Berufung auf informierte Kreise berichtete, soll Trump Conte angeboten haben, Italien im kommenden Jahr in Form von Anleihekäufen unter die Arme zu greifen. Drei ranghohe italienische Offizielle hätten das der Zeitung gesagt.

Conte hatte Trump vor einigen Wochen im Weissen Haus besucht. Im Anschluss daran soll Conte die Offiziellen von Trumps Angebot unterrichtet haben, ohne konkrete Details zu nennen. Italienische Staatsanleihen konnten von dem Bericht am Freitag zunächst nicht profitieren. Im Gegenteil, sie gaben im Kurs etwas nach.

In den vergangenen Wochen und Monaten sind italienische Staatsanleihen unter teils erheblichen Druck geraten. Grund sind hohe Zweifel an den finanziellen Plänen der neuen italienischen Rechts-Links-Regierung. Die Pläne gelten als schwer finanzierbar und stehen im Konflikt mit europäischen Haushaltsvorgaben. Der italienische Staat ist bereits jetzt mit rund 130 Prozent seiner jährlichen Wirtschaftsleistung verschuldet.

Trumps Hilfsangebot würde sich zeitlich in etwa an das absehbare Ende der Staatsanleihekäufe durch die Europäische Zentralbank (EZB) anschliessen. Diese kauft seit März 2015 Staatsanleihen von Euroländern, darunter Italien. Ziel der Käufe ist die Anhebung der Inflationsrate. Zugleich bewirken die Käufe eine Drückung des Zinsniveaus und damit eine Reduzierung der staatlichen Finanzierungskosten. Die Käufe sollen zum Jahresende auslaufen.

(AWP)