Sportministerin Viola Amherd schickte dazu einen Brief an IOC-Präsident Thomas Bach. Über das Schreiben vom Donnerstag berichteten am Samstag zuerst die Tamedia-Zeitungen. Angesichts der Situation in der Ukraine reiche es nicht mehr aus, Athletinnen und Athleten aus den beiden Ländern von Wettkämpfen im Ausland auszuschliessen, heisst es in dem Brief, welcher der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vorliegt.

Bereits im März hatte ein Nationenkollektiv von rund 30 Ländern, darunter die Schweiz, in einer Erklärung wirksame Massnahmen der internationalen Sportverbände gegen Russland und Belarus gefordert.

Die Schweiz habe sich mit dem Statement klar positioniert, teilte dazu am Samstag Christoph Lauener, Leiter Kommunikation beim Bundesamt für Sport (Baspo), auf Anfrage von Keystone-SDA mit. Die Verbände seien jedoch privatrechtlich organisiert. Das IOC habe wesentlich wirksamere Mittel als der Staat und könne die Verbände gegebenenfalls aus der olympischen Familie ausschliessen.

Am Mittwoch hatte Baspo-Direktor Matthias Remund demnach an einer Onlinekonferenz des Nationenkollektivs bekräftigt, dass es weitere Schritte brauche. Die Schweiz als Sitzstaat zahlreicher internationaler Sportverbände erwarte nun ein starkes Zeichen des Sports.

Swiss Olympic, das Schweizerische Olympische Komitee, unterstützt die Haltung des Bundes. "Uns geht es um Gleichbehandlung von Sportlern und Funktionären", sagte Mediensprecher Alexander Wäfler gegenüber den Tamedia-Zeitungen. Viele Funktionäre seien nach Einschätzung von Swiss Olympic enger mit den Regimes in Moskau und Minsk verbunden als die Sportler. Vom IOC lag zunächst keine Stellungnahme vor.

(AWP)