Moskau könne zum Frieden nur gezwungen werden. Die bisherigen Sanktionen reichten dafür aber nicht aus. "Es müssen die Verbindungen russischer Banken mit dem weltweiten Finanzsystem komplett abgebrochen werden", betonte Selenskyj. Vor allem der russische Export von Erdöl müsse gestoppt werden.

In der seit Anfang März belagerten Hafenstadt Mariupol sollen Selenskyj zufolge Zehntausende Menschen getötet worden sein. Die Behörden hatten von Tausenden Toten gesprochen. "Sie wollen es so machen, dass Mariupol eine demonstrativ zerstörte Stadt ist", sagte der 44-Jährige.

In einem bei der Sitzung eingespielten Video mit Bildern aus der seit Wochen umkämpften Hafenstadt wurde der Vorwurf der Tatenlosigkeit gegenüber dem Westen erhoben. "Wir wollten Mariupol deblockieren, baten um Panzer und Kampfflugzeuge, um das zu tun - und erhielten keine Antwort, von denen, die diese hätten liefern können", hiess es.

Vor gut sechs Wochen hatte Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen. Die Vereinten Nationen haben bisher rund 1800 getötete Zivilisten registriert, gehen aber selbst von weitaus höheren zivilen Opferzahlen aus./ast/DP/jha

(AWP)