18:25

In einem Telefonat mit Indiens Premierminister Narendra Modi hat Kremlchef Wladimir Putin Russland als zuverlässigen Dünge-, Lebensmittel- und Energielieferanten angepriesen. Der Weltmarkt für Lebensmittel sei durch die Fehler einiger Länder und die "illegalen Sanktionen gegen Russland" ins Wanken geraten, doch "Russland war und bleibt ein zuverlässiger Produzent und Lieferant von Getreide, Düngemitteln und Energieträgern, darunter auch für die indischen Partner", heisst es in einer Kreml-Mitteilung vom Freitag.

Das Büro von Modi teilte mit, dass die beiden Männer Ideen ausgetauscht hätten, wie der bilaterale Handel bezüglich Landwirtschaftsgütern, Dünger und Pharma-Produkten gefördert werden könnte.

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18:05

Nach der angekündigten Ausweisung 70 russischer Diplomaten aus Bulgarien erwägt Moskau den kompletten Abbruch der diplomatischen Beziehungen. Russlands Aufforderung an Bulgarien, die bislang grösste Diplomaten-Ausweisung in dem EU-Land zurückzunehmen, sei ignoriert worden, kritisierte Russlands Botschafterin in Sofia, Eleonora Mitrofanowa, am Freitag der Agentur Interfax zufolge. Deshalb werde nun die Schliessung der gesamten russischen Vertretung diskutiert.

Bulgarien wäre das erste EU-Land, in dem Russland seine Botschaft dichtmacht. Das wiederum würde "unweigerlich" auch das Ende für die Arbeit von Bulgariens Botschaft in Moskau bedeuten, so Mitrofanowa.

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17:40

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen forderte von der Ukraine auf dem Weg in die Europäische Union weitere Anstrengungen etwa im Kampf gegen Korruption und den Einfluss von Oligarchen. Das Land habe bereits grosse Fortschritte erzielt, sagte die deutsche Politikerin am Freitag in einer Video-Ansprache vor dem Parlament in Kiew. Viele der notwendigen Gesetze und Institutionen gebe es bereits. Nun sei es an der Zeit, diese Schritte in "einen positiven, dauerhaften Wandel" umzusetzen.

Die EU hatte die Ukraine vergangene Woche offiziell in den Kreis der Beitrittskandidaten aufgenommen, dies jedoch an weitere Reformen geknüpft. "Es liegt ein langer Weg vor uns, aber Europa wird an Ihrer Seite sein", sagte von der Leyen.

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17:25

Bei russischen Raketenangriffen sind nach ukrainischen Angaben nahe Odessa mindestens 21 Menschen getötet worden. Darunter sei ein zwölfjähriger Junge, erklärte ein Vertreter der Regionalbehörden am Freitag. Dutzende weitere Menschen wurden demnach verletzt, als die Raketen mitten in der Nacht ein Wohngebäude und zwei Ferienanlagen nahe der Hafenstadt trafen.

Die russischen Truppen hätten Raketen aus alten Sowjetbeständen vom Schwarzen Meer aus abgefeuert. Die Bundesregierung verurteilte die Angriffe "auf das Schärfste". Die Regierung in Moskau wies Vorwürfe, zivile Ziele ins Visier zu nehmen, abermals zurück. Aus dem Osten der Ukraine meldete Russland laut der Nachrichtenagentur RIA die Einnahme der Ölraffinerie in der umkämpften Stadt Lyssytschansk.

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17:05

Die westlichen Sanktionen forcieren laut Russlands Präsident Wladimir Putin die Vertiefung der Beziehungen mit Belarus. "Der beispiellose politische und soziale Druck des sogenannten kollektiven Westens drängt uns, den Vereinigungsprozess zu beschleunigen", sagt Putin auf einem bilateralen Forum. Gemeinsam wolle man so den Schaden durch die illegalen Sanktionen minimieren, die Produktion der benötigten Produkte einfacher gestalten, neue Kompetenzen entwickeln und die Zusammenarbeit mit befreundeten Ländern ausbauen.

Die beiden Nachbarn hatten 1997 einen Unionsvertrag geschlossen, der einige der einst engen Beziehungen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wiederherstellen sollte. Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hatte zwischenzeitlich zwar mehr Eigenständigkeit angestrebt, suchte aber im Zuge der westlichen Sanktionen wegen der Niederschlagung von Massenprotesten nach seiner umstrittenen Wiederwahl wieder stärker Nähe zu Russland.

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16:20

Der Krieg in der Ukraine hat die globalen Agrarmärkte massiv gestört und treibt die Preise für wichtige Produkte und Betriebsmittel wie Dünger und Tierfutter stark nach oben. Der durchschnittliche Preis für Waren und Dienstleistungen in der Landwirtschaft der EU stieg im ersten Quartal dieses Jahres um 9,5 Prozent im Vergleich zum Ende 2021, wie das Statistikamt Eurostat der Europäischen Union (EU) am Freitag mitteilte.

Deutlich verteuerten sich dabei Dünge- und sogenannte Bodenverbesserungsmittel mit 21,2 Prozent, Energie und Schmierstoffe mit 17,4 Prozent und Tierfutter mit 9,2 Prozent. Der durchschnittliche Preis für landwirtschaftliche Erzeugnisse stieg um sechs Prozent.

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15:35

Der deutsche Bundesfinanzminister Christian Lindner fordert indirekt andere europäische Länder auf, mehr Geld für die Ukraine bereitzustellen. Deutschland habe zuletzt einen Zuschuss von einer Milliarde Euro der Regierung in Kiew zugesagt, um sich nach dem russischen Angriff halten zu können. Das sollte berücksichtigt werden, wenn über weitere Hilfen diskutiert werde. "Deutschland ist bereits sehr engagiert." Alle müssten entsprechend ihren wirtschaftlichen Möglichkeiten tätig werden.

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14:20

Bei ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland wird der Staat laut dem deutschen Finanzminister Christian Lindner zufolge nicht alle negativen Folgen für Bürger und Unternehmen auffangen können. Er werde nicht mehr Schulden machen, als wirklich nötig. "Schulden treiben auch die Inflation." Er wolle die ohnehin schon hohe Inflation aber nicht weiter befeuern mit übermässigen Staatsausgaben.

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12:45

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat eingeräumt, dass sein Land mit seiner Haltung zum russischen Krieg gegen die Ukraine in den westlichen Bündnissen isoliert ist. "Wir bräuchten keine Sanktionen (gegen Russland), sondern eine sofortige Waffenruhe und sofortige Friedensverhandlungen", erklärte der rechtsnationale Politiker am Freitag im staatlichen Rundfunk. Ausser Ungarn vertrete jedoch niemand anderes in der Nato und der EU diesen Standpunkt, fügte er hinzu. "Vorerst stimmt ausser uns niemand diesen Ton an."

"Jeder steht auf der Seite der Ukrainer, denn der Mensch pflegt auf der Seite des Angegriffenen zu stehen und drückt dem Angegriffenen die Daumen", führte Orban weiter aus. Doch zugleich müsse man den "militärischen Realitäten" ins Auge sehen. Russlands Übermacht führe dazu, dass "die Kriegszone viel schneller an Ungarn heranrücken wird, als die meisten Ungarn denken". Ungarn, das seit 1999 der Nato und seit 2004 der EU angehört, grenzt im Nordosten an die Ukraine.

Die gegenwärtigen Kriegsschauplätze sind mehr als 1000 Kilometer von der ungarisch-ukrainischen Grenze entfernt. Orban, der ein gutes Verhältnis zu Kremlchef Wladimir Putin pflegt, hatte die russische Invasion in die Ukraine anfangs nur halbherzig verurteilt. Bei der Verhängung des jüngsten Sanktionspakets der EU hatte er mit seiner Vetodrohung erreicht, dass russische Erdöllieferungen an Ungarn vom Erdöl-Lieferboykott der EU ausgenommen bleiben.

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11:35

Die russischen Truppen haben nach Angaben aus Moskau die Öl-Raffinerie in der umkämpften ostukrainischen Stadt Lyssytschansk eingenommen. Dies meldet die Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Lyssytschansk ist die letzte grössere Bastion der ukrainischen Streitkräfte in der Region Luhansk.

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10:45

Bei neuen russischen Raketenangriffen sind in der Nähe der südukrainischen Hafenstadt Odessa nach Behördenangaben mindestens 18 Menschen getötet worden. Dutzende weitere Menschen wurden demnach verletzt. Eine der Raketen habe in der Nacht ein Wohngebäude in einem Dorf im Bezirk Bilhorod-Dnistrowskyj getroffen, teilte ein Vertreter des Zivilschutzes am Freitag mit. Allein dabei seien 16 Menschen ums Leben gekommen. Rettungskräfte suchten in den Trümmern nach Überlebenden. Weitere Raketen schlugen der Regionalverwaltung zufolge zudem in zwei Ferienanlagen in der Nähe ein.

 

 

Gouverneur Maxym Martschenko sprach zunächst von insgesamt 18 Toten sowie 31 Verletzten, die in Krankenhäusern versorgt würden. Die russischen Truppen hätten Raketen aus alten Sowjetbeständen benutzt und vom Schwarzen Meer aus abgefeuert, sagte er.

  • Russland hat in den vergangenen zwei Wochen die Zahl der Raketenangriffe in etwa verdoppelt und dabei nach ukrainischen Angaben bei mehr als der Hälfte der Angriffe ungenaue Raketen aus der Sowjetära eingesetzt. Diese alten Raketen sollen auch am Montag eingesetzt worden sein, als bei einem russischen Angriff ein Einkaufszentrum in der Stadt Krementschuk getroffen worden war und dabei mindestens 19 Menschen umkamen. Russland hatte bestritten, dass Einkaufszentrum angegriffen zu haben, sondern ein Waffenlager. Seit Beginn der russischen Invasion sind Tausende Zivilisten in der Ukraine getötet worden. Russland bestreitet ukrainische Vorwürfe, zivile Ziele anzugreifen.
  • Am Donnerstag hatten sich die russischen Streitkräfte von der strategisch wichtigen Schlangeninsel vor Odessa zurückgezogen, die sie kurz nach Kriegsbeginn erobert hatten. Während Russland den Abzug als eine "Geste des guten Willens" im Zusammenhang mit den internationalen Bemühungen für Getreide-Exporte aus ukrainischen Schwarzmeer-Häfen bezeichnete, sprach der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj von einem "strategischen Sieg". Er garantiere noch keine Sicherheit. "Es ist noch nicht sichergestellt, dass der Feind nicht zurückkommt", sagte er in seiner nächtlichen Videoansprache. Aber dies schränke die Aktionen der Besatzer erheblich ein. "Schritt für Schritt werden wir sie von unserem Meer, unserem Land und unserem Himmel zurückdrängen."
  • Im Osten hielten die schweren Kämpfe um die Stadt Lyssytschansk unvermindert an. Die Stadt liege aus verschiedenen Richtungen unter Artilleriebeschuss, während sich die russische Armee von mehreren Seiten nähere, sagte der Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Hajdaj, im Fernsehen. Die Überlegenheit der russischen Feuerkraft sei nach wie vor deutlich zu spüren, sagte Präsident Selenskyj. "Sie haben einfach alle ihre Reserven eingesetzt, um uns zu treffen." Die russischen Streitkräfte versuchen, die letzte grösste ukrainische Bastion in der Region Luhansk einzukesseln, nachdem sie kürzlich nach wochenlangen schweren Kämpfen die Nachbarstadt Sjewjerodonezk auf der anderen Flussseite eingenommen hatten.
  • Dort wagten sich die Bewohner aus den Kellern, in denen sie Schutz gesucht hatten und durchsuchten die Trümmer der zerstörten Stadt nach allem Brauchbaren. "Fast die gesamte Infrastruktur der Stadt ist zerstört. Wir leben seit Mai ohne Gas, Strom und Wasser", sagte ein 65-jähriger Einwohner zu Reuters. "Wir sind froh, dass es vorbei ist, und vielleicht beginnt bald der Wiederaufbau, und wir werden wieder ein mehr oder weniger normales Leben führen können." Luhansk bildet gemeinsam mit der Region Donezk den Donbass in der Ostukraine. Russland hat eine Eroberung dieses Gebietes als ein Hauptziel bezeichnet. Hier entwickeln sich die Kämpfe zu einem Zermürbungskrieg mit hohen Verlusten auf beiden Seiten. Die russischen Truppen kommen nur langsam voran.
  • Bei den Kämpfen im Süden haben die ukrainischen Streitkräfte nach eigenen Angaben 35 russische Soldaten getötet. Zudem seien zwei Panzer und vier gepanzerte Fahrzeuge ausser Gefecht gesetzt worden, teilte das Militär auf Facebook mit. Die ukrainischen Streitkräfte hielten nicht nur die Verteidigungslinien, sondern führten auch Einsätze zur Befreiung der besetzten Städte in der Region Cherson durch, teilte der Gouverneur der Region Kriwij Rih, Olexander Wilkul, über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Die Stadt Potjomkin sei zurückerobert worden. Die Angaben aus den Kampfgebieten sind kaum unabhängig überprüfbar.

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09:30

Stadtwerk Winterthur verzichtet aufgrund des Ukraine-Kriegs bereits seit dem 1. Juni auf Gas aus Russland. Stattdessen wird Erdgas aus westeuropäischen Staaten beschafft. Mit dem Verzicht auf Gas aus Russland sei man einem Wunsch seitens der Kundschaft nachgekommen, teilte Stadtwerk Winterthur am Freitag mit. Neu werde ausschliesslich Erdgas aus Norwegen, Holland oder Grossbritannien beschafft.

Das Gas wird laut Mitteilung mittels Herkunftsnachweis deklariert. So wird sichergestellt, dass die in Winterthur benötigte Gasmenge aus Quellen in der Nordsee tatsächlich ins internationale Gasnetz eingespeist wird.

Weil in den europäischen Gasnetzen jedoch weiterhin ein Anteil von Gas aus Russland vorhanden ist, kann bei einem Lieferunterbruch aus Russland nicht garantiert werden, dass genügend Erdgas zur Verfügung steht. Laut den Zahlen des Verbands der Schweizerischen Gasindustrie stammten im vergangenen Jahr 43 Prozent der Gasimporte aus Russland. Zweitgrösster Lieferant war Norwegen (22 Prozent).

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08:20

Die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma hat zuvor verfügte Schutzmassnahmen bei der russischen Sberbank (Switzerland) teilweise aufgehoben. Die stabilere finanzielle Lage der Bank und die aktuelle sanktionsrechtliche Situation erlaubten diesen Schritt.

So werde der Sberbank ermöglicht, vom 1. bis 5. Juli fällige Forderungen ihrer Gläubiger zu erfüllen und entsprechende Auszahlungen vorzunehmen, teilte die Finma am Freitag mit. Ausgeschlossen blieben Rückzahlungen insbesondere an sanktionierte Personen oder an das Mutterhaus Sberbank of Russia. Mit den Auszahlungen könne die Bank ihre Bilanz mit Blick auf einen allfälligen Verkauf oder Eigentümerwechsel reduzieren. Der von der Finma eingesetzte Untersuchungsbeauftragte bei der Bank überwache den Auszahlungsprozess.

Erst Anfang Juni hatte die Finma die Schutzmassnahmen bei der Sberbank bis Anfang August verlängert. Die Sberbank (Switzerland) ist eine indirekte Tochter der Sberbank of Russia. Sie ist nicht direkt mit der Sberbank Europe AG verbunden, die von Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs betroffen ist.

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07:40

Tschechien übernimmt zum zweiten Mal seit dem EU-Beitritt des Landes 2004 die rotierende Ratspräsidentschaft der Europäischen Union. Aus diesem Anlass kommen die EU-Kommission unter Präsidentin Ursula von der Leyen und die tschechische Regierung von Ministerpräsident Petr Fiala am Freitagnachmittag auf Schloss Litomysl zusammen. Die Unesco-Welterbestätte liegt rund 160 Kilometer östlich von Prag.

Den Fokus will Tschechien während des sechsmonatigen Vorsitzes auf den Krieg in der Ukraine und seine Folgen legen. Dazu zählen die Bewältigung des Flüchtlingszustroms sowie die Verbesserung der Energiesicherheit. Das Motto lautet in Anlehnung an eine Rede des früheren tschechischen Staatspräsidenten Vaclav Havel (1936-2011) "Europa als Aufgabe".

Tschechien übernimmt am Freitag den Staffelstab von Frankreich und wird bis Ende des Jahres unter anderem dafür zuständig sein, bei umstrittenen EU-Vorhaben Kompromisse zu vermitteln. Geplant sind zahlreiche Ministertreffen sowie mindestens ein Gipfeltreffen der 27 Staats- und Regierungschefs in Tschechien.

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06:35

Mit der Drosselung der russischen Gaslieferungen stehen die europäischen Volkswirtschaften einem neuen Schock gegenüber. Die Deutsche Bank warnt vor einem weiteren Inflationsschock. Dabei verweist sie nicht nur auf eine umgehend drohende Rezession in Deutschland, sondern auch auf die diesbezügliche Gefahr einer noch weiter ausufernden Teuerung.

 

 

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04:20

Eine russische Rakete hat ein neunstöckiges Wohnhaus in der ukrainischen Schwarzmeer-Hafenstadt Odessa getroffen und mindestens zehn Menschen getötet. Serhiy Bratchuk, Sprecher der Regionalverwaltung von Odessa, sagt auf seinem Telegramm-Kanal weiter, dass eine Rettungsaktion im Gange sei. Weitere Menschen seien unter den Trümmern begraben worden, nachdem ein Teil des Gebäudes eingestürzt sei. Eine weitere Rakete schlug laut Bratchuk in einer Ferienanlage ein und verletzte mehrere Menschen. Russland hat wiederholt bestritten, zivile Ziele in der Ukraine anzugreifen.

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03:30

Die Vereinigten Staaten sehen einem US-Beamten zufolge nicht, dass China Sanktionen umgeht oder militärische Ausrüstung an Russland liefert. Der hochrangige US-Beamte sagt, dass die Anfang der Woche ergriffenen Sanktionen auf bestimmte chinesische Unternehmen und nicht auf die Regierung abzielten. "China leistet keine materielle Unterstützung. Es handelt sich um eine normale Durchsetzungsmassnahme gegen Unternehmen, die Russland unterstützt haben", sagt der Politiker der Biden-Regierung gegenüber Reuters. Das US-Handelsministerium hatte am Dienstag fünf chinesische Unternehmen auf eine schwarze Liste gesetzt.

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02:50

Die Ukraine hat mit der Stromübertragung nach Rumänien begonnen. "Dank der ukrainischen Elektrizität kann ein erheblicher Teil des russischen Gases, das die europäischen Verbraucher benötigen, ersetzt werden", sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij in seiner nächtlichen Videoansprache. Die Aufnahme der Stromübertragung nach Rumänien sei der Beginn eines Prozesses, der Europa helfen könnte, seine Abhängigkeit von russischen Brennstoffen zu verringern. Seit Mitte März hatte die Ukraine ihr Energienetz mit dem Verband Europäischer Übertragungsnetzbetreiber synchronisiert.

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00:25

Das ukrainische Aussenministerium distanziert sich von Äusserungen des ukrainischen Botschafters in Deutschland, Andrej Melnyk. In einer Erklärung betont das Aussenministerium die enge Zusammenarbeit mit Polen. "Die Meinung, die der Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andrij Melnyk, in einem Interview mit einem deutschen Journalisten geäussert hat, ist seine eigene und spiegelt nicht die Position des ukrainischen Aussenministeriums wider", heisst es weiter. Hintergrund sind Äusserungen Melnyks gegenüber dem Journalisten Thilo Jung über den ukrainischen Politiker und Partisanenführer Stepan Bandera und Konflikte auch zwischen Polen und Ukrainern im Zweiten Weltkrieg. 

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23:10

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hält es für möglich, dass Russlands Präsident Wladimir Putin den Krieg gegen die Ukraine noch sehr lange fortsetzen kann. Putin habe die Entscheidung, diesen Krieg zu führen, ein Jahr vor dessen Beginn oder noch früher getroffen, sagt der Kanzler in einem Interview mit dem US-TV-Sender CBS: "Und so wird er in der Lage sein, den Krieg wirklich lange Zeit fortzusetzen", sagt Scholz.

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(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)