18:20

Nach Angaben von Russlands Unterhändler Wladimir Medinski will die Ukraine bei den laufenden Friedensverhandlungen die Möglichkeit eines EU-Beitritts im Gegenzug für Zugeständnisse an Moskau aushandeln. Der ukrainische Vorschlag sehe vor: "Die Russische Föderation hat keine Einwände gegen Bestrebungen der Ukraine, der Europäischen Union beizutreten", sagte Medinski am Dienstag nach neuen Verhandlungen mit der ukrainischen Seite in der Türkei.

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18:00

Die EU will Erweiterungs-Kommissar Oliver Varhelyi zufolge den Maghreb-Staaten mit 200 Millionen Euro dabei helfen, die Versorgungslücken bei Getreide wegen des Ukraine-Kriegs zu schliessen. Die Ukraine und Russland sind wichtige Getreide-Lieferanten für Marokko, Algerien und Tunesien.

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17:40

Nach Darstellung des russischen Chefunterhändlers Wladimir Medinski ist es noch ein weiter Weg zu einer von beiden Seiten annehmbaren Vereinbarung mit der Ukraine. Medinski stellt in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Tass zudem klar, dass die von seinem Land angekündigte Deeskalation bei Kiew und Tschernihiw keine Feuerpause bedeute.

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17:20

Ein Sprecher des britischen Premierministers Boris Johnson spricht von einem Rückgang der russischen Bombardements um Kiew. Grossbritannien erwarte nichts weniger als einen kompletten Abzug der russischen Streitkräfte aus ukrainischen Staatsgebiet, sagt er.

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17:00

Verschieden EU-Staaten verweisen russische Diplomaten des Landes: Die Niederlande haben 17 russische Diplomaten wegen des Vorwurfs der Spionage ausgewiesen. Das teilte das Aussenministerium am Dienstag in Den Haag mit. Nach Informationen der Sicherheitsdienste handelte es sich bei den Diplomaten um Spione, sagte Aussenminister Wopke Hoekstra im Radio. Sie hätten unter dem "diplomatischen Deckmantel" Informationen gesammelt. Der russische Botschafter wurde nach Angaben des Ministers ins Aussenministerium zitiert und informiert.

Auch Tschechien verweist einen russischen Diplomaten des Landes. Dieser habe 72 Stunden Zeit, um auszureisen, teilte das Aussenministerium in Prag am Dienstag auf Twitter mit. 

Belgien weist wegen des Vorwurfs der Spionage 21 russische Diplomaten aus. Sie seien an "Spionage und Operationen zur Einflussnahme beteiligt, die die nationale Sicherheit bedrohen", teilte Aussenministerin Sophie Wilmès am Dienstag auf Twitter mit. Die Diplomaten arbeiten ihr zufolge für die russische Botschaft sowie das Konsulat. Sie müssen das Land innerhalb von 15 Tagen verlassen, wie Wilmès der Nachrichtenagentur Belga zufolge sagte. 

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16:40

US-Aussenminister Antony Blinken äussert sich skeptisch zu den jüngsten russischen Ankündigungen. Es gebe das, was Russland sage, und das, was Russland tue, sagt er. Die USA konzentrierten sich auf letzteres. In der Erklärung des russischen Vize-Verteidigungsministers sei keine Neuorientierung Russlands zu erkennen. Alexander Fomin hat angekündigt, die militärischen Aktionen um Kiew und Tschernihiw drastisch zu reduzieren.

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16:15

Die Ukraine fordert nach den Worten des russischen Unterhändlers Wladimir Medinski grünes Licht aus Moskau für einen Beitritt zur Europäischen Union. Laut Nachrichtenagentur RIA sagt Medinski nach Abschluss der jüngsten Verhandlungsrunde in Istanbul, die Regierung in Kiew fordere unter anderem, dass Russland sich nicht gegen eine Aufnahme der Ukraine in den europäischen Staatenbund wende.

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15:00

Die türkische Regierung wertet die Ergebnisse der Friedensverhandlungen in Istanbul als deutliche Schritte zu einem Ende des Kriegs in der Ukraine. Bei den Gesprächen der russischen und ukrainischen Delegation seien "die bedeutendsten Fortschritte" seit Beginn der Gespräche erzielt worden, sagte der türkische Aussenminister Mevlüt Cavusoglu am Dienstag. Er fügte hinzu, der Kriege müsse "jetzt enden".

Russland hat in Folge der Gespräche angekündigt, seine "militärischen Aktivitäten" in der Ukraine bei Kiew und Tschernihiw deutlich reduzieren zu wollen. Moskau hatte seinen Angriffskrieg auf die Ukraine vor gut einem Monat begonnen. Es war die erste Ankündigung zu einem Rückzug dieser Art von russischer Seite. Die Unterhändler hatten sich bis zum Treffen in der Türkei bereits dreimal im Grenzgebiet von Belarus getroffen. Danach gab es regelmässige Videoschalten.

Das Nato-Land Türkei hat enge Beziehungen zu Kiew und Moskau und ist von Russland etwa in den Bereichen Energie- und Getreideversorgung sowie im Tourismus abhängig. Präsident Recep Tayyip Erdogan hat immer betont, keinen der beiden Partner aufgeben zu wollen.

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14:40

Am Dienstag ist im Tagesverlauf merklich Zug in die internationalen Aktienmärkte gekommen. Händler verweisen vor allem auf die jüngsten Entwicklungen im Ukraine-Krieg, die bei Investoren offenbar gewisse Hoffnungen auslösten. Konkret wird gehofft, dass sich die Ukraine und Russland bei den derzeit laufenden Gesprächen in der Türkei auf einen Waffenstillstand einigen. Zwar gebe es offenbar noch zahlreiche offene Fragen, doch bei einigen wichtigen Punkten scheine es Kompromisse gegeben zu haben. "Die nächsten Tage könnten entscheidend sein, aber die Anzeichen sind vielversprechend, was sich heute auch an den Märkten widerspiegelt", kommentiert ein Experte.

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14:30

Russland hat sich nach eigenen Angaben entschieden, die Militäraktivitäten rund um Kiew und Tschernihiw drastisch zu reduzieren. Das sagt ein Vertreter des russischen Verteidigungsministeriums nach Gesprächen zwischen russischen und ukrainischen Unterhändlern in der Türkei.

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14:20

Die Ukraine hat bei den Verhandlungen zwischen russischen und ukrainischen Unterhändlern in der Türkei im Gegenzug für Sicherheitsgarantien Neutralität angeboten. Damit würde die Ukraine keinem militärischen Bündnis beitreten, sagten die Unterhändler am Dienstag nach den Gesprächen in Istanbul zu Reportern. Zudem werde es keine militärischen Stützpunkte im Land geben. Vor Inkrafttreten eines finalen Abkommens müsse aber auf dem gesamten Gebiet der Ukraine wieder Frieden herrschen und per Referendum über die Bedingungen eines Abkommens mit Russland entschieden werden. Als Garanten für die Einhaltung der Sicherheit könnten die Türkei, Israel, Polen und Kanada fungieren.

Der Hauptunterhändler der russischen Seite, Wladimir Medinski, erklärte, die Gespräche seien konstruktiv gewesen. Die ukrainischen Vorschläge würden geprüft und Präsident Wladimir Putin darüber informiert. 

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13:50

Die Medienberichte von Anfang März über die Vernichtungs-Aufforderung von Dokumenten durch die Credit Suisse ziehen weitere Kreise.  Ein Komitee des US-Repräsentantenhauses hat nun CS-CEO Thomas Gottstein brieflich dazu aufgefordert, die Einhaltung der Sanktionen durch die Schweizer Grossbank zu erläutern. Die Berichte hätten "erhebliche Bedenken" aufgeworfen, ob die Credit Suisse die strengen Sanktionen einhalte, heisst es in dem am Montag veröffentlichten Schreiben. Die "Financial Times" hatte Anfang März darüber berichtet, dass die CS Investoren und Hedgefonds aufgefordert habe, zur Verfügung gestellte Dokumente zu vernichten. Dabei ging es um Risiken im Zusammenhang mit Krediten an reiche Kunden, die etwa mit Luxusjachten oder Privatflugzeugen besichert waren, welche die CS verbrieft und an Hedgefonds weiterverkauft hatten. 

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12:45

Rund viereinhalb Wochen nach der russischen Invasion in die Ukraine machen Unterhändler der beiden Länder einen neuen Anlauf für Friedensgespräche. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan begrüsste die Delegationen am Dienstagmorgen in Istanbul. Russland kündigte ungeachtet der Verhandlungen die Fortsetzung seiner Angriffe in der Ukraine an. Der Kreml erhielt die Drohung aufrecht, Russland könne die Gaslieferungen nach Westeuropa einstellen, wenn die Abnehmerländer die Forderung von Präsident Wladimir Putin ablehnen, in Rubel zu zahlen.

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11:15

Bei Angriffen auf Einrichtungen des Gesundheitswesens in der Ukraine sind der Weltgesundheitsorganisation zufolge bislang 72 Menschen getötet worden. 40 weitere Menschen seien dabei verletzt worden, sagt ein WHO-Vertreter in der Ukraine.

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10:15

Der russische Milliardär Roman Abramowitsch nimmt Insidern zufolge an den Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland in Istanbul teil. Das teilten drei mit der Sache vertraute Personen mit. Das russische Präsidialamt hatte zuvor erklärt, Abramowitsch habe anfangs eine Rolle bei den Gesprächen gespielt, aber der Prozess liege nun in den Händen der Verhandlungsdelegationen.

Der Geschäftsmann gehört zu den russischen Oligarchen, die vom Westen wegen ihrer Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin mit Sanktionen belegt wurden. Am Montag hatte das "Wall Street Journal" berichtet, Abramowitsch und ukrainische Unterhändler hätten nach Vermittlungsgesprächen in Kiew Anfang des Monats an mutmasslichen Vergiftungssymptomen gelitten. Vertreter der US-Regierung und der Ukraine äussern aber Zweifel daran. Die Ukraine hatte Abramowitsch zu Beginn der russischen Invasion um Vermittlungshilfe gebeten.

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09:15

Die russischen Gasexporte über die Ukraine nach Europa liegen nach russischen Angaben auch am Dienstag an der Obergrenze der vertraglichen Verpflichtungen. Die täglich gelieferten Gasmengen betragen knapp über 109 Millionen Kubikmeter, wie die russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf den ukrainischen Gaspipeline-Betreiber berichtet. Der russische Energieriese Gazprom meldete für Montag eine Liefermenge von 109,5 Millionen Kubikmeter Gas.

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08:00

Ukrainische Streitkräfte halten nach Angaben des britischen Militärgeheimdienstes weiter das Zentrum der umkämpften südöstlichen Hafenstadt Mariupol. In mehreren Gebieten nordwestlich von Kiew sei es der ukrainischen Armee zudem gelungen, russische Truppen zurückzudrängen. Es gebe aber weiter die Gefahr eines Beschusses der Hauptstadt.

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06:30

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach in der Nacht zum Dienstag von einer angespannten Lage trotz mancher militärischer Erfolge der Ukrainer. Selenskyj zufolge wurden die russischen Einheiten aus der wochenlang umkämpften Stadt Irpin bei Kiew zurückgeschlagen. Die Kämpfe dauerten jedoch dort und auch in anderen Landesteilen weiter an. Russische Truppen hielten den Norden des Kiewer Gebiets unter ihrer Kontrolle, verfügten über Ressourcen und Kräfte. Sie versuchten, zerschlagene Einheiten wieder aufzubauen. Auch in den Gebieten Tschernihiw, Sumy, Charkiw, Donbass und im Süden der Ukraine bleibe die Lage aber "sehr schwierig". Selenskyj forderte erneut schärfere Sanktionen gegen Russland wegen des vor über einem Monat begonnenen Angriffskrieges.

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06:15

Nach der von der EU weitgehend abgelehnten Bezahlung von Gaslieferungen in Rubel hält Russland die Drohung eines Lieferstopps aufrecht. "Keine Bezahlung - kein Gas", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow dem amerikanischen TV-Sender PBS. Moskau wolle die endgültige Antwort der EU abwarten und dann die nächsten Schritte festlegen. "Wir beabsichtigen aber auf keinen Fall, uns als Wohltäter zu zeigen und Westeuropa kostenloses Gas zu liefern", betonte Peskow. Kremlchef Wladimir Putin hatte angeordnet, dass Erdgas an "unfreundliche" Staaten wie Deutschland nur noch gegen Zahlung in Rubel zu liefern sei. Dies wurde bereits von einigen Ländern mit dem Hinweis auf Vertragsbruch zurückgewiesen.

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06:00

Indonesiens staatlicher Energiekonzern Pertamina erwägt den Kauf von russischem Rohöl. Inmitten der momentanen geopolitischen Spannungen sehe ihr Unternehmen eine Gelegenheit, "zu einem guten Preis bei Russland zu kaufen", sagte Firmenchefin Nicke Widyawati bei einer Parlamentsanhörung. "Politisch gibt es dabei kein Problem, solange die Firma, mit der wir handeln, nicht sanktioniert ist", sagte sie. Die Zahlung könne über Indien abgewickelt werden. Indonesien hat derzeit den Vorsitz der Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) inne.

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03:00

Auf den staatlichen ukrainischen Telekommunikationskonzern Ukrtelecom hat es nach Angaben von Unternehmens- und Regierungsvertretern einen schweren Cyberangriff gegeben. Die Hackerattacke sei abgewehrt worden und der Zugang zum Internet werde schrittweise wieder aufgebaut, sagt ein Ukrtelecom-Sprecher. Die Beobachtungsstelle NetBlocks hatte zuvor berichtet, dass landesweit Netzverbindungen zusammengebrochen seien.

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01:30

Die russische Wagner-Söldnergruppe ist nach Einschätzung britischer Geheimdienste in den Osten der Ukraine geschickt worden. Es werde damit gerechnet, dass mehr als 1000 Söldner im Kampf eingesetzt werden sollen, erklärt das Verteidigungsministerium in London. Die Europäische Union hat Sanktionen gegen die Wagner-Gruppe erlassen. Präsident Wladimir Putin hat erklärt, sie und ähnliche Organisationen würden weder vom russischen Staat bezahlt noch würden sie Russland vertreten.

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00:30

US-Präsident Joe Biden steht zu seinen umstrittenen Bemerkungen über den russischen Staatschef Wladimir Putin. "Ich habe damals nicht einen Politikwechsel angekündigt und tue dies auch jetzt nicht", sagt Biden. "Ich habe die moralische Empörung zum Ausdruck gebracht, die ich gefühlt habe, und ich entschuldige mich nicht." Auf die Frage, ob die Bemerkung eine negative Reaktion von Putin hervorrufen könne, sagt Biden: "Mir ist egal, was er denkt. Er wird tun, was er tun wird." Biden erklärte am Wochenende, dass Putin nicht an der Macht bleiben könne.

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00:15

Die Ukraine spricht von klaren roten Linien bei den für Dienstag angesetzten Gesprächen mit Vertretern Russlands in der Türkei. Sie seien von Präsident Wolodymyr Selenskyj vorgegeben worden, sagt Aussenminister Dmytro Kuleba. Zumindest müssten humanitäre Fragen geklärt werden, Maximalziel sei die Einigung auf einen Waffenstillstand.

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00:00

Russland würde nach den Worten von Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow nur im Fall einer Existenzbedrohung Atomwaffen einsetzen, nicht wegen des Kriegs in der Ukraine. "Jeglicher Ausgang der Operation (in der Ukraine) ist selbstverständlich kein Grund, eine Nuklearwaffe einzusetzen", sagte Peskow dem Sender PBS.

(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)