18:25

Die Aussenminister der EU-Staaten haben noch keine Entscheidung über mögliche Einschränkungen von Öl-Importen aus Russland getroffen. Man habe nur eine allgemeine Diskussion geführt, sagte der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell am Montag nach einem Treffen der Minister in Luxemburg. Er betonte jedoch mit Blick auf weitere Sanktionen gegen Russlands wegen der Invasion in die Ukraine: "Nichts ist vom Tisch, einschliesslich Sanktionen gegen Öl und Gas."

Die Opec könnte einen möglichen Ausfall von russischem Öl nicht ausgleichen. Das sagte Opec-Generalsekretär Mohammed Barkindo der EU, wie aus seinem Redemanuskript hervorgeht, das Reuters einsehen konnte.

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18:10

Russland wirft der Ukraine vor, mit Hilfe des britischen Geheimdienstes erfundene Vorwürfe zu russischer Gewalt gegen Zivilisten vorzubereiten. "Das Kiewer Regime bereitet unter der Führung britischer Spezialeinheiten neue, falsche, inszenierte Provokationen vor", heisst es in einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums. Darin würden "die Streitkräfte der Russischen Föderation einer angeblichen, grausamen Behandlung der ukrainischen Bevölkerung in der Region Sumy beschuldigt". Sumy liegt im Nordosten der Ukraine und grenzt an Russland.

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17:25

Die USA gehen einem Insider zufolge davon aus, dass Russland mit einer Verstärkung und Neuausstattung seiner Truppen in der Donbass-Region in der Ostukraine begonnen hat. Dabei handele es sich offenbar aber nicht um den Anfang einer neuen Offensive, sagt ein hochrangiger US-Militärvertreter, der namentlich nicht genannt werden will. Es gebe keine Hinweise, dass Russland ein S-300 Raketenabwehrsystem zerstört habe.

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16:45

In Moskau ist das Gespräch zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin mit dem österreichischen Bundeskanzler Karl Nehammer zum Krieg in der Ukraine beendet. Das teilte das Bundeskanzleramt am Montag mit.

Die wichtigste Botschaft des Bundeskanzlers an den russischen Präsidenten sei gewesen, dass dieser Krieg aufhören müsse, denn im Krieg gebe es auf beiden Seiten nur Verlierer, so das Kanzleramt. "Das Gespräch mit Präsident Putin war sehr direkt, offen und hart", sagte der Kanzler laut Mitteilung. Er habe die Kriegsverbrechen in Butscha und anderen Orten angesprochen und betont, dass all jene, die dafür verantwortlich sind, zur Rechenschaft zu ziehen seien.

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16:35

Die Ernten einiger der wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte der Ukraine könnten in diesem Jahr um die Hälfte zurückgehen. Das droht die ohnehin schon knappe weltweite Versorgungslage weiter zu verschärfen und die Preise in die Höhe zu treiben.

Der Einmarsch Russlands kam zu einem für die Ernten entscheidenden Zeitpunkt. Die landwirtschaftlichen Betriebe haben gerade mit der Aussaat von Mais und Sonnenblumen begonnen, die nun durch Minen und einen Mangel an Treibstoff und Düngemitteln behindert wird. Der Weizen, der Monate vor dem Krieg gesät wurde, steht auf Feldern, die grossteils von Truppen besetzt sind.

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16:15

Panzer aus deutscher Produktion könnten schon bald die ukrainische Armee in ihrem Kampf gegen die russischen Truppen verstärken. Denn der Rüstungskonzern Rheinmetall stellt sich darauf ein, bis zu 50 Kampfpanzer an die Ukraine schicken zu dürfen. "Der erste Leopard 1 könnte in sechs Wochen geliefert werden", sagte der Vorstandsvorsitzende der Düsseldorfer Waffenschmiede, Armin Papperger, dem "Handelsblatt". Vorher ist aber noch die Zustimmung der Bundesregierung nötig.

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15:05

Das Treffen von Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer und Russlands Präsident Wladimir Putin hat österreichischen Medien zufolge begonnen.

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14:15

Russland wird seinen Militäreinsatz in der Ukraine nach Angaben von Aussenminister Sergej Lawrow vor der nächsten Gesprächsrunde mit der Ukraine nicht unterbrechen. Er sehe aber keinen Grund, warum die Friedensgespräche nicht fortgesetzt werden sollten.

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13:30

Die russische Führung sieht keinen Grund für eine Zahlungsunfähigkeit. Russland habe genügend Mittel, um seine Schulden zu bezahlen, sagt der Sprecher des Präsidialamtes in Moskau, Dmitri Peskow. "Es kann nur eine technische, von Menschen verursachte Zahlungsunfähigkeit geben", sagt er vor der Presse. "Es gibt keine objektiven Gründe für einen solchen Ausfall. Russland hat alles, was es braucht, um alle seine Verpflichtungen zu erfüllen."

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11:40

Die ukrainische Handelsgewerkschaft UGA rechnet in diesem Jahr wegen der Krieges mit einem drastischen Einbruch bei der Getreideernte und den Exporten. Die Weizenernte etwa könnte demnach um fast 45 Prozent auf 18,2 Millionen Tonnen zurückgehen, die Weizenexporte dürften sich voraussichtlich auf insgesamt zehn Millionen Tonnen belaufen. Zahlreiche Länder beziehen Getreide aus der Ukraine.

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11:00

In der Hafenstadt Mariupol sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vermutlich Zehntausende Menschen getötet worden. "Mariupol wurde zerstört. Es gibt Zehntausende Tote. Und trotzdem hören die Russen mit ihrer Offensive nicht auf", sagt er in einer Videobotschaft an das südkoreanische Parlament. Russland ziehe Zehntausende Soldaten für seine nächste Offensive zusammen. Wenn die Ukraine diesen Krieg überleben solle, benötige sie mehr Hilfe.

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10:40

Die EU-Kommission arbeit nach Angaben des irischen Aussenministers Simon Coveney an Details eines Ölembargos gegen Russland, das Teil eines möglichen nächsten Sanktionspakets sein könnte. Er hoffe, dass sich die 27 EU-Mitgliedstaaten darauf so bald wie möglich verständigen könnten. Weitere Einzelheiten nennt Coveney nicht.

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10:20

Das Treffen von Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer mit Russlands Präsident Wladimir Putin ist nach Angaben des österreichischen Aussenministers mit EU-Partnern und der Ukraine abgesprochen. "Die Entscheidung ist nach einem Besuch beim ukrainischen Präsidenten gefallen", sagt Alexander Schallenberg. Es habe eine Abstimmung mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz, dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und den Spitzen der EU gegeben.

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10:05

Die Ostukraine steht offenbar vor massiven Angriffen durch die russische Armee. "Es wird eine Offensive geben ... nicht nur auf Mariupol, sondern auch auf andere Orte, Städte und Dörfer", sagte der Putin-Verbündete und Machthaber der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, in einem Telegramm-Video. Erst werde man die Donbass-Gebiete Luhansk und Donezk "vollständig befreien", danach Kiew und alle anderen Städte einnehmen. "Die russischen Truppen werden zu noch grösseren Operationen im Osten unseres Staates übergehen", sagte auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videoansprache.

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06:45

Die Ukraine hat nach Schätzungen der Regierung durch die Invasion russischer Truppen bisher Schäden in Höhe von bis zu einer Billion US-Dollar erlitten. Das sagte der stellvertretende Wirtschaftsminister Olexander Griban am Sonntag bei einer Regierungssitzung, wie die Agentur Unian berichtete. Die Verluste seien schlicht "kolossal", die Aufstellung sei noch nicht vollständig. "Es sind Milliarden von Dollar an Schäden, möglicherweise bis zu einer Trillion Dollar", sagte Griban, ohne seine Zahlenangaben näher zu belegen.

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06:30

Der enge Putin-Verbündete und Machthaber der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, droht weitere Angriffe auf ukrainische Städte an. "Es wird eine Offensive geben ... nicht nur auf Mariupol, sondern auch auf andere Orte, Städte und Dörfer", sagt Kadyrow in einem Video, das auf seinem Telegramm-Kanal veröffentlicht wurde. Erst werde man Luhansk und Donezk "vollständig befreien", danach Kiew und alle anderen Städte einnehmen.

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04:00

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobt in seiner abendlichen Videoansprache die nach seinen Worten "günstigere" Änderung der deutschen Haltung gegenüber Kiew. "Ich stelle mit Freude fest, dass sich die Position Deutschlands in letzter Zeit zugunsten der Ukraine verändert. Und ich halte das für absolut logisch, denn die Mehrheit der Deutschen unterstützt diese Politik. Dafür bin ich ihnen dankbar."

Selenskyj hatte am Sonntag mit Bundeskanzler Olaf Scholz telefoniert. Dabei habe man darüber gesprochen, wie man Kriegsverbrecher zur Rechenschaft ziehen, Sanktionen gegen Russland verschärfen und Russland dazu bringen könne, den Frieden zu suchen, sagte Selenskyi. Nun sei es wichtig, dass alles Vereinbarte auch umgesetzt werde.

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02:45

Finnland und Schweden sind bereit, schon in diesem Sommer der Nato beizutreten. Dies berichtet die britische Zeitung "The Times". Demnach sagten US-Beamte dem Blatt, die Nato-Mitgliedschaft der beiden nordischen Länder sei "ein Gesprächsthema und Gegenstand mehrerer Sitzungen" bei den Gesprächen zwischen den Nato-Aussenministern in der vergangenen Woche gewesen. Daran hätten auch Schweden und Finnland teilgenommen. Russland habe mit dem Einmarsch in die Ukraine einen "massiven strategischen Fehler" begangen.

 

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01:00

Wenn der Westen einen Zahlungsausfall russischer Staatsanleihen erzwinge, werde Russland dies vor Gericht bringen, sagt Finanzminister Anton Siluanow der Zeitung "Iswestija". Russland plane in diesem Jahr keine Schuldenaufnahme an den heimischen und ausländischen Finanzmärkten, wird Siluanow zudem von russischen Medien zitiert.

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00:45

Nach Angaben der Ukraine sind aus Städten des Landes am Sonntag 2824 Menschen durch humanitäre Korridore in Sicherheit gebracht worden. Darunter seien 213 Einwohner der von russischen Truppen belagerten Stadt Mariupol gewesen, teilt die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk mit.

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00:30

Die Wirtschaft der Ukraine wird nach Einschätzung der Weltbank in diesem Jahr um 45,1 Prozent einbrechen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Russlands dürfte der Prognose zufolge um 11,2 Prozent schrumpfen.

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00:15

Die Zahl der Todesopfer des Raketenangriffs auf den Bahnhof von Kramatorsk ist nach ukrainischen Angaben auf 57 gestiegen. 109 Menschen seien verletzt worden, teilt der Gouverneur der Region Donezk, Pawlo Kyrylenko, mit.

(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)