Dies geht am Donnerstag aus einer Reuters-Umfrage unter 41 Volkswirten hervor. Die Regierung in Peking peilt einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von rund 5,5 Prozent an, während die Ökonominnen und Ökonomen für 2023 dann plus 5,2 Prozent vorhersagen. Der strikte Null-Covid-Kurs der Behörden samt Lockdowns bremst die nach den USA zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt offenbar. Die Konjunkturdaten für März dürften sich deutlich verschlechtert haben, erklärten die Analysten der Societe Generale. "Aber das wäre nur die Spitze des Eisbergs, da die wirtschaftlich schädlichen Lockdowns erst Mitte März begonnen haben."

Im zweiten Corona-Jahr hatte das BIP um 8,1 Prozent zugelegt und damit so stark wie seit zehn Jahren nicht mehr. Aber die Dynamik kühlte sich bereits im Laufe des Jahres deutlich ab - belastet durch Schuldenprobleme auf dem Immobilienmarkt und Anti-Coronamassnahmen, die den privaten Konsum bremsten.

Die Sanktionen des Westens gegen Russland störten derweil die normalen Wirtschafts- und Handelsaktivitäten zwischen China und Russland, erklärte das Handelsministerium in Peking. Einzelne ausländische Unternehmen hätten chinesische Firmen gezwungen, sich im Ukraine-Konflikt für eine Seite zu entscheiden. China lehne diese Beschränkungen für chinesische Unternehmen ab und werde die notwendigen Massnahmen ergreifen, um die legitimen Rechte der Firmen zu schützen.

Chinas Kabinett hatte am Mittwoch signalisiert, dass die Zentralbank die heimische Wirtschaft stützen werde.

(Reuters)