Ein Faktor sei die derzeit hohe Liquidität, die auch mit den Wertpapierkäufen der Fed zusammenhänge, sagte der Chef des Notenbankbezirks Dallas, Robert Kaplan, am Dienstag dem Sender CNBC. Denn die Fed kaufe Monat für Monat Staatsanleihen für 80 Milliarden Dollar und Hypothekenpapiere im Umfang von 40 Milliarden Dollar.

Im Kampf gegen die Folgen der weiter grassierenden Corona-Pandemie sei dies zwar durchaus angebracht, betonte Kaplan. "Doch ich denke, wenn wir mal darüber hinaus sind, wird es gesünder sein, diese Liquidität zu begrenzen und die geldpolitische Linie in näherer Zukunft zu normalisieren."

Heftige Kursbewegungen am Markt

Spekulative Käufe hatten in jüngster Zeit an der Wall Street Gamestop zeitweise hohe Kursgewinne eingebracht, auch wenn viele Anleger zuletzt nach Gewinnmitnahmen wieder ausstiegen. Börsianer machten einen "Short Squeeze" für die anfänglichen Kursgewinne verantwortlich.

Kleinanleger hatten dabei mit konzertierten Käufen Hedgefonds zur Auflösung von Wetten auf den Verfall des Gamestop-Kurses gezwungen. Auch bei Silber und der Krypto-Devise Ripple hatte es aufgrund spekulativer Käufe zuletzt heftige Kursbewegungen am Markt gegeben.

US-Notenbank-Chef Jerome Powell wollte sich nach dem jüngsten Zinsentscheid nicht zu den Kurskapriolen bei Gamestop äussern, da dies nicht üblich sei. Die Notenbank beliess den Leitzins auf der Sitzung am 27. Januar in der Spanne von null bis 0,25 Prozent. Zugleich betonte Powell, die Verbindung zwischen niedrigen Zinsen und dem Wert von Vermögenspreisen sei nicht so eng wie vielfach angenommen. 

(Reuters)