Der Sender CNN und die Zeitung "Washington Post" berufen sich auf Aufnahmen von Interviews, die Trump mit dem Journalisten Bob Woodward im Februar und März führte. Woodward führte die Gespräche für ein Buch mit dem Titel "Rage" ("Wut"), das am Dienstag (15. September) erscheinen soll.

Den vorab veröffentlichten Äußerungen zufolge waren Trump die Ansteckungsgefahren durch das Virus bewusst. Dieses werde über die Luft übertragen, wird der Präsident in einem Interview vom 7. Februar zitiert. "Es ist auch tödlicher als sogar eine starke Grippe." Am 19. März soll Trump gesagt haben: "Ich wollte es immer herunterspielen. Ich spiele es immer noch lieber herunter, weil ich keine Panik auslösen will."

Trumps Corona-Politik hat scharfe Kritik hervorgerufen. In den USA sind bislang mehr als 190'000 Menschen gestorben, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Trumps Herausforderer Joe Biden von den Demokraten wirft dem Präsidenten vor, zu schwach und zu langsam auf die Ausbreitung des Virus reagiert zu haben. Am 3. November treten die beiden bei der Präsidentenwahl gegeneinander an.

Trump verteidigte am Mittwoch seinen Kurs zur Bewältigung der Pandemie. "Wir haben es in jeder Hinsicht gut gemacht", sagte er auf einer Veranstaltung im Weißen Haus. "Tatsache ist: Ich bin ein Cheerleader für dieses Land. Ich liebe unser Land, und ich will nicht, dass die Leute sich ängstigen."

(Reuters)