Dustin Honken (52) sei am Freitag um 16.36 Uhr (Ortszeit/22.36 Uhr MESZ) in einer Haftanstalt in Terre Haute im US-Bundesstaat Indiana für tot erklärt worden, teilte das Gefängnisamt des US-Justizministeriums mit. Honken war 2005 zum Tode verurteilt worden. Er hatte dem Gericht zufolge unter anderem fünf Menschen erschossen, darunter auch zwei Kinder.

Am Donnerstag war in der gleichen Haftanstalt bereits Wesley Purkey (68) hingerichtet worden. Er war Anfang 2004 wegen Entführung eines Kindes mit Todesfolge zum Tode verurteilt worden. Nach Überzeugung der Jury in einem Bundesgericht in Missouri hatte Purkey eine 16-Jährige vergewaltigt, ermordet und zerstückelt. Am Dienstag war in Indiana der verurteilte Mörder Daniel Lewis Lee hingerichtet worden.

Fälle, in denen Straftäter von Bundesgerichten zum Tode verurteilt wurden, liegen in der Hand der US-Regierung. Während viele Bundesstaaten die Todesstrafe vollstrecken, hatte es auf Bundesebene seit 2003 keine Hinrichtung mehr gegeben. Die Todesstrafe wurde seither weiter verhängt, aber nicht vollstreckt.

US-Präsident Donald Trumps Justizminister William Barr drang zuletzt aber darauf, die Hinrichtungen wieder zu vollstrecken. Zuletzt hatte das Oberste Gericht den Weg für die Wiederaufnahme nach einem Streit um die Exekutionsmethode geebnet.

Die Schweiz hatte am Freitag die Wiederaufnahme der Vollstreckung von Todesstrafen auf US-Bundesebene kritisiert. Es sei bedauerlich, dass diese Praxis nach 17 Jahren Unterbrechung wieder aufgenommen worden sei, schrieb das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) im Kurznachrichtendienst Twitter. Die Schweiz lehne die Todesstrafe "unter allen Umständen" ab und setze sich für die weltweite Abschaffung ein.

(AWP)