Kahl wollte keine konkreten Angaben dazu machen, wieviele weitere Himars-Systeme die USA noch liefern könnten. "Wir haben sicherlich noch Spielraum nach oben", sagte er. Kahl beschrieb die Gefechte im Osten der Ukraine als "konzentriertes Artillerie-Duell" zwischen ukrainischen und russischen Truppen. "Wir denken, dass diese Systeme sehr nützlich sein werden." Die gelenkten Raketen mit einer relativ grossen Reichweite von rund 80 Kilometern könnten dafür sorgen, "einigen Druck von ukrainischen Truppen an der Front zu nehmen".

Kahl betonte, man habe kein Interesse daran, dass sich der Konflikt in der Ukraine "zum dritten Weltkrieg" ausweite. "Aber gleichzeitig hat Russland kein Vetorecht bei dem, was wir den Ukrainern schicken. Die Ukrainer haben diesen Krieg nicht begonnen, das waren die Russen." Der Pentagon-Beamte sagte weiter, seit Kriegsbeginn Ende Februar hätten die USA der Ukraine Waffen und Munition im Wert von rund 4,7 Milliarden US-Dollar (rund 4,4 Milliarden Euro) zugesagt oder bereits geliefert.

Die Himars-Systeme sind nach Angaben des Weissen Hauses Teil des jüngsten Sicherheitspakets für die Ukraine mit einem Volumen von rund 700 Millionen Dollar. Kahl sagte, dazu gehörten ausserdem fünf Artillerieabwehr- und zwei Luftraumüberwachungsradarsysteme, 1000 Panzerabwehrraketen vom Typ Javelin mit 50 Abschussvorrichtungen, vier Hubschrauber vom Typ Mi-17, 18 taktische Fahrzeuge, 15 000 Artilleriegeschosse mit 155-Millimeter-Kaliber sowie Ersatzteile.

(AWP)