Noch gebe es offene Punkte, sagte Andreas Häuptli, Geschäftsführer des Verbandes Schweizer Medien, am Freitag zu einem Bericht des Branchenportals persoenlich.com. Das gelte namentlich für den Aufbau einer einheitlichen Login-Technologie.

Es gelte noch juristische und technische Punkte zu klären, sagte Häuptli zu Keystone-SDA. Laut persoenlich.com ist die Umstellung auf ein einheitliches Medien-Login für Herbst 2020 geplant, parallel zur Einführung einer Registrierungspflicht sowie einer einheitlichen Lösung für die Einwilligung zur Datennutzung.

Ringier als Vorreiter

Die Initiative für eine Login-Allianz war vor gut einem Jahr vom Ringier-Verlag ausgegangen mit dem Ziel, weltweit tätigen Konzernen wie Google und Facebook Paroli zu bieten. In der Folge schlossen sich Tamedia, CH Media und die NZZ der Allianz an.

Die Allianz sei ein offenes Konstrukt, betonte Häuptli. Kleinere Verlage wie zum Beispiel die "Schaffhauser Nachrichten" hätten unterdessen ebenfalls ihr Interesse bekundet teilzunehmen. Es werde nach Wegen gesucht, diesen Verlagen mit einem vereinfachten Verfahren den Einstieg zu erleichtern.

Informations-Offensive

Die Allianzpartner bemühen sich derzeit darum, weitere Allianzpartner an Bord zu holen. Am 3. Dezember gab es bei Tamedia eine Präsentation vor 35 Verlagsmanagern aus der Deutschschweiz und dem Tessin. Eine weitere Veranstaltung fand am letzten Mittwoch in der Romandie statt. Auch die SRG ist interessiert, was in politischen Kreisen jedoch auf Skepsis stösst.

Die derzeit geltende freiwillige Registrierung der Nutzerinnen und Nutzer von Newsportalen verläuft laut persoenlich.com positiv. Die Zahl neuer Anmeldungen pro Tag habe sich bei Ringier seit dem Start der Registrierungen am 15. Oktober mehr als verdoppelt.

Bei "Blick", "Beobachter", "Handelszeitung" und "Bilanz" hätten sich in dieser Zeit rund 100'000 Personen neu registriert. Die Portale der Tamedia-Zeitungen und von "20 Minuten" zählten im gleichen Zeitrum rund 80'000 neue Registrierungen. Bei der "NZZ" waren es 40'000, während CH Media von einer deutlich fünfstelligen Zahl spricht.

(AWP)