"Leider glaube ich nicht, dass es ein Erfolg fürs Klima war. Die Leute reden nur und tun nicht, was sie sagen", sagte Greta Thunberg auf ihrer Rückreise von der Konferenz nach Schweden der Deutschen Presse-Agentur. Es sei wieder viel geredet, aber nicht gehandelt worden.

Wichtig seien ihr ihre Gespräche mit Forumsgründer Klaus Schwab gewesen, sagte Thunberg. Sie habe ihm unter anderem gesagt, dass sich das Forum im nächsten Jahr ihrer Meinung nach ausschliesslich mit Klima- und Umweltfragen befassen sollte. 2020 sei das Jahr, in dem die Emissionskurve drastisch nach unten gehen müsse.

Während ihrer Zeit in Davos und auf der Rückreise verfolgte die 16-Jährige auch, wie ihre Klimaproteste in vielen Ländern der Welt Nachahmer fanden. "Es fühlt sich unglaublich an, dass sich meine Aktion so weit und so schnell verbreitet hat und dass die Leute dasselbe tun wie ich", sagte Thunberg dazu.

+++

Welchen Aufwand die Medien in Davos jedes Jahr betreiben, beweist dieses Video der BBC. In dem Sinn: Bis zum nächsten Jahr.

+++

Wirtschaftsminister Guy Parmelin ist zufrieden mit seinen Treffen und Gesprächen am WEF. So konnte er etwa Vertretern der EU in Bezug auf das noch ausstehende Rahmenabkommen die Sicht der Schweiz darlegen.

Er habe klar gemacht, dass die Schweiz nun zunächst die Konsultation durchführe und danach wieder auf die EU zugehen werde, sagte er am Freitag an einer Medienkonferenz am Rande des Weltwirtschaftsforums. Um die Position mit Blick auf umstrittene Punkte zu klären, nehme man sich jetzt die nötige Zeit. "Wir lassen uns nicht unter Druck setzen", fügte der Bundesrat hinzu.

+++

Nachdem im vergangenen Jahr der Verkehr zeitweise beinahe kollabiert war und die Strecke zwischen Davos Platz und Davos Dorf gemäss einem Shuttle-Busfahrer rund vier Stunden in Anspruch genommen hat (ca. 3,7 Kilometer), zeigte sich WEF-Geschäftsleitungsmitglied Alois Zwinggi in Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA zufrieden mit den Anpassungen im Verkehrskonzept.

"Die Verstärkung des öffentlichen Verkehrs sowohl mit dem Bus als auch mit der Bahn haben sehr gute Resultate gebracht", sagte Zwinggi. Der Bahneinsatz für nächstes Jahr sei noch "optimierungsfähig" und es gebe beim Busbetrieb einiges, das noch verbessert werden könne. Das stimmt. Die WEF-Shuttles und auch die Züge zwischen Klosters und Davos verkehrten teilweise mit erheblicher Verspätung. 

+++

Besteht die Gefahr, dass Greta Thunberg am WEF verheizt wird?  Was es heisst, am WEF ein Star zu sein, erfährt dieser Tage jedenfalls die junge Klimaaktivisten aus Schweden. Sie schleppt permanent einen Tross von Fotografen und Journalisten hinter sich her. So auch am Freitagmorgen, als Thunberg im Kongresszentrum im kleinen Rahmen einen Auftritt hatte.

Bastien Girod, Nationalrat der Grünen Fraktion, welcher der Diskussion beiwohnte, beklagt sich im Gespräch mit cash über die zu feste Belagerung und Bedrängung von Thunberg durch die Medienleute. "Da ist eine junge, fragile Person, und die Medien sollten wirklich mehr Rücksicht nehmen auf diese Tatsache." Dazu muss man wissen, dass Thunberg das Asperger-Syndrom hat, eine Form von Autismus. Thunberg, die auf Twitter bereits 103'000 Follower hat, wolle Einfluss haben, nicht Aufmerksamkeit, so Girod weiter zu cash. Allerdings muss man sich fragen, ob diese Trennung so möglich ist. Speziell an einem Anlass wie dem WEF, wo 500 Journalisten aus aller Welt nach Ness und Stories suchen.

Thunberg richtete am Freitag flammende Appelle an die WEF-Teilnehmer.  "Ich will eure Hilfe nicht, ich will nicht, dass ihr ohne Hoffnung seid. Ich will, dass ihr in Panik geratet, dass ihr die Angst spürt, die ich jeden Tag spüre", sagte sie. Die Zeit für Höflichkeiten sei vorbei, ergänzte die Schwedin in der Diskussionsrunde. "Jetzt ist es an der Zeit, deutlich zu sein. Die Klimakrise zu lösen, ist die grösste und komplexeste Herausforderung, der die Menschheit je gegenüberstand." An Orten wie Davos erzählten Menschen gerne Erfolgsgeschichten, so Thiunberg weitzer. Aber ihr finanzieller Erfolg habe ein unvorstellbares Preisschild. "Und beim Klimawandel müssen wir anerkennen, dass wir versagt haben", sagte Thunberg.

+++

Bundespräsident Ueli Maurer hat eine stressige Woche hinter sich. Er sprach unter anderem mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und EU-Kommissar Pierre Moscovici über das heikle Thema Rahmenabkommen. Zudem wurde mit dem ukrainischen Präsident Petro Poroschenko ein Änderungsprotokoll des Doppelbesteuerungsabkommens unterzeichnet sowie mit dem britischen Finanzminister Philip Hammond ein Verkehrsabkommen. Auch wichtige Persönlichkeiten aus der Privatwirtschaft standen auf der Liste. Mit Apple-CEO Tim Cook zum Beispiel redete Maurer über die Entwicklungen bei Regulierungs- und Steuerfragen im Zuge der voranschreitenden Digitalisierung. Insgesamt traf der Schweizer Bundespräsident in dieser Woche in Davos 20 Staats- und Regierungschefs sowie Finanzminister und 11 hochkarätige Manager. 

+++

Am letzten WEF-Nachmittag 2018 war in Davos noch die Hölle los. Um 14 Uhr hielt US-Präsident Donald Trump seine mit Spannung erwartete Rede. Heute Freitag passiert um die gleiche Zeit: Nichts. Bereits um 12:45 Uhr beginnt die Schlusszeremonie - was darauf hindeutet, dass der Nachmittag eigentlich wieder für Trump vorgesehen wäre. Um 11:30 Uhr findet ein letztes interessantes Podium statt. Es geht um das Thema, wie eine neue Architektur für die globale Wirtschaft gefunden werden kann. Teilnehmer sind Kristalina Georgieva, CEO der Weltbank, Grossbritanniens Finanzminister Philip Hammond, Japans Zentralbankchef Haruhiko Kuroda und Mariana Mazzucato, Wirtschaftsprofessorin in London.

+++

Roche-VR-Präsident Christoph Franz zieht schon ein wenig Bilanz zu diesjährigen WEF. Deutlich spürbar gewesen sei, dass der grenzenlose Optimismus über die Entwicklung dieser Welt in diesem Jahr in Davos deutlich weniger ausgeprägt gewesen sei. "Wir haben nach wie vor eine gute wirtschaftliche Situation, aber es sind durchaus Wolken - zwar noch nicht sehr dunkle - am Horizont erkennbar", sagte Franz zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Als Beispiel nannte er etwa die anhaltenden Handelsspannungen.

Mit Blick auf das Brexit-Chaos zeigte sich Franz gelassen: Er mache sich da keine grösseren Sorgen. "Tatsache ist, wir haben keine Produktionsstätten in Grossbritannien." Das dortige Geschäft, das durchaus substantiell sei, bleibe bestehen, und auch Kooperationen mit Universitäten würden nach einem Ausstieg Grossbritanniens aus der EU fortgeführt.

+++

Bei der Google Cloud Lounge an der Promenade kann man ein wenig Artifical Intelligene spielen. Was dann aber rauskommt, isgt ganz normales Papier. Aber schauen Sie selber: