In den ersten neun Monaten wurden 6,5 Millionen Standardcontainer (TEU) über die Kaimauern der Hansestadt gehoben, 2,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie der Verein Hafen Hamburg Marketing am Dienstag mitteilte. Damit fiel das Wachstum nur etwa halb so hoch aus wie zur Jahresmitte, als der Containerumschlag im Vergleich zum Corona-bedingt schwachen Vorjahreszeitraum um 5,5 Prozent zugelegt hatte. "Man kann nur erahnen, welches Wachstum ohne die Turbulenzen möglich gewesen wäre", sagte ein Sprecher der Marketingorganisation.

Auch die konkurrierenden Nordseehäfen bekamen die Verzögerungen im Containerverkehr zu spüren, wuchsen aber stärker als Hamburg. Während Rotterdam um 7,8 Prozent auf 11,5 Millionen TEU zulegte, stieg die Zahl der Stahlboxen in Antwerpen um 2,8 Prozent auf 9,1 Millionen Einheiten.

Die oft mehrwöchigen Verspätungen von Frachtern bringen die Containerterminals in den Häfen zu Stosszeiten an die Leistungsgrenzen. Dagegen läuft der Verkehr auf der Schiene im Hinterland des Hamburger Hafens rund. Die Zahl der auf Zügen transportierten Boxen kletterte um acht Prozent auf 2,1 Millionen, eine neue Bestmarke. "Das dritte Quartal 2021 war für die Hamburger Hafenbahn in Bezug auf die transportierten Container mit 709.000 TEU sogar das bislang stärkste Quartalsergebnis in ihrer Geschichte", sagte Axel Mattern, Vorstandsmitglied von Hafen Hamburg Marketing.

Insgesamt legte der Seegüterumschlag bis September um knapp drei Prozent auf 95,8 Millionen Tonnen zu. Eine Prognose für das Gesamtjahr traute sich die Marketingorganisation wegen Unwägbarkeiten im Schiffsverkehr nicht zu: "Die weltweiten Transportketten werden auch für den Rest des Jahres volatil bleiben", hiess es. Verspätete Schiffsankünfte und damit verbundene Lieferverzögerungen belasteten auch die Häfen.

(Reuters)