Die EU müsse ihren Platz als "zweitwichtigste Weltraummacht" hinter den USA verteidigen, sagte er am Freitag vor einer Videokonferenz mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und den anderen für Raumfahrt zuständigen EU-Ministern. "Europa muss handeln." So müssten die EU-Staaten bei grossen Raumfahrtprogrammen wie dem Navigationssystem Galileo oder dem Erdbeobachtungsprogramm Kopernikus nachlegen und eine Strategie für den Weltraumzugang entwickeln. Dafür sei auch ein "angemessenes Budget" nötig. Vor allem Satelliten für Kommunikations- oder Erderkundungszwecke gelten als schnell wachsender Milliardenmarkt.

Die europäische Raumfahrt hat in den vergangenen Wochen allerdings mehrere Rückschläge hinnehmen müssen, während in den USA auch private Firmen erfolgreich Satelliten ins All oder Astronauten zur Internationalen Raumstation ISS befördert haben. So war die Trägerrakete "Vega" mit spanischen und italienischen Satelliten an Bord in der Nacht zu Dienstag von der Flugbahn abgekommen. Die europäische Raumfahrtagentur ESA fordert zudem wegen Problemen bei der Entwicklung einer neuen "Ariane"-Rakete einen Nachschlag von mehr als 200 Millionen Euro. Andere Staaten wie China investieren massiv in Weltraumtechnik, auch aus militärischen Gründen.

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) dringt seit längerem auf einen eigenen deutschen Weltraumbahnhof für sogenannte Micro-Launcher, die kleine Satelliten ins All befördern können. Die grosse europäischen Raketen starten vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana in Südamerika.

(Reuters)