"Wir sollten diese Chance nicht verschwenden", mahnte Kluge in Bezug auf die mögliche kommende Entspannung der Lage zudem. "Jegliche Atempause muss umgehend genutzt werden, um das Gesundheitspersonal zu befähigen, zu anderen wichtigen Gesundheitsfunktionen zurückzukehren, um den Rückstand in der Pflege abzubauen."
Während der erhofften Atempause müssen dem WHO-Regionaldirektor zufolge zudem das Impfen weiter vorangetrieben und neu aufkommende Varianten genau beobachtet werden, um sich für mögliche künftige Wellen zu rüsten. Kluge appellierte daran, die verfügbaren Impfstoffe ausreichend in alle Länder zu verteilen: "Lasst 2022 das Jahr der Impfstoff-Gerechtigkeit werden."
Derzeit rollt die Welle der hoch ansteckenden Omikron-Variante in Europa noch rasant von West nach Ost. Allein in einer Woche habe es 12 Millionen neue Corona-Fälle gegeben, die massgeblich Omikron zuzuschreiben seien, sagte Kluge. Fast ein Drittel aller Covid-19-Fälle wurde demnach seit Beginn der Pandemie allein in diesem Jahr registriert.
Anlässlich des Weltkrebstags am Freitag verwies Kluge auf die "katastrophalen Auswirkungen" Coronas auf Krebserkrankte. "Krebs-Screenings, Diagnosen und Behandlungen haben auf nie dagewesene Weise gelitten, während der Gesundheitssektor mit den Covid-Erkrankungen kämpfte." In einigen europäischen Ländern hätten laut WHO-Erhebungen in der Pandemie bis zu 50 Prozent weniger Krebs-Vorsorge und Behandlungen stattgefunden./juw/DP/eas
(AWP)