Die jüngste Firmenbefragung der Stadt Zürich zeichnet ein fast schon rosiges Bild der lokalen Wirtschaft: Die Geschäftsaussichten für die nächsten zwei oder drei Jahre werden positiv eingeschätzt, und dies deutlich positiver als bei den bisherigen Befragungen, die seit 2005 stattfinden. Gerade das von der Pandemie besonders betroffene Gast- und Hotelgewerbe sei "überdurchschnittlich optimistisch", schreibt die Stadt in ihrer Umfrage-Auswertung vom Montag.

Die Unternehmen ziehen aus der Pandemie aber ihre Lehren: 57 Prozent der befragten Firmen wollen die Digitalisierung vorantreiben, 37 Prozent ihren Mitarbeitenden das Home Office ermöglichen und 35 Prozent ihre Online-Präsenz und Online-Kundengewinnung ausbauen.

Jede vierte Firma will nun auch langfristig ihr Geschäftsmodell ändern und Geschäftsreisen künftig bewusster planen. Nur 30 Prozent haben Investitionen gestrichen, gekürzt oder verschoben. 59 Prozent halten trotz Corona-Zäsur an ihren Vorhaben fest.

Produzierende Betriebe kritisieren Verkehrssituation

Die befragten Unternehmen gaben dem Standort Stadt Zürich einen Notendurchschnitt von 4,88 Prozent, das ist der zweithöchste Wert seit Beginn der Befragungen im Jahr 2005. Die guten Noten stammen jedoch vorwiegend von Firmen, die nichts produzieren, also vorwiegend Dienstleistungen anbieten.

Schlechtere Bewertungen erhält die Stadt von Firmen, die sich selber als "produzierend" bezeichnen. Sie geben der Stadt nur eine Note von 3,49. Das ist nicht mal genügend. Gründe dafür sind vor allem die schwierigen und engen Verkehrsverhältnisse, zu knapper Raum, aber auch die vielen Auflagen und Vorschriften der städtischen Behörden.

Diese Umfrage wurde im Sommer 2021 durchgeführt. 1436 Unternehmen nahmen daran teil.

(AWP)