Der Urnengang in den beiden Dörfern hat im Vorfeld weit weniger Staub aufgewirbelt als die Abstimmung in der Kleinstadt Moutier. Belprahon hat bloss 242 Stimmberechtigte, Sorvilier sogar nur 213.

Anders als in Moutier ziehen sich in den beiden Dörfern auch keine tiefen Gräben durch die Bevölkerung. Projurassische und berntreue Bewegungen waren im Vorfeld der Abstimmung kaum präsent. Ein Treffen der Bevölkerung mit den Regierungen beider Kantone verlief im August friedlich und freundschaftlich.

Belprahon ist das Nachbardorf von Moutier. Sorvilier liegt etwas weiter weg und würde bei einem Kantonswechsel zur Enklave.

Um eine einwandfreie Abstimmung zu gewährleisten, hat die Berner Regierung wie in Moutier verschiedene Vorkehrungen getroffen. Trotzdem ging in Sorvilier schon im Vorfeld eine Beschwerde ein. Die Abstimmungsbotschaft des autonomistisch dominierten Gemeinderats sei unvollständig und irreführen, monierten sechs Einwohner.

Wie auch immer also der Entscheid der Stimmberechtigten ausfällt: Die Juristen werden sich wie auch im Fall Moutier noch länger mit dem Urnengang befassen müssen.

In Belprahon wird das Abstimmungslokal um 11 Uhr geschlossen, in Sorvilier um 12 Uhr. Die Berner Regierung wird das Resultat am Nachmittag in Courtelary kommentieren, die jurassische Regierung wird in Delsberg Stellung nehmen.

(AWP)