Den Befall stellte die Käserei in einer internen Kontrolle fest. Entdeckt wurde die Bakterien-Kontamination in einem "Füürtüfel"-Käse. Da nicht auszuschliessen ist, dass Listerien im Reifungskeller auch andere Käse befallen haben könnten, entschloss sich die Firma, alle ihre gereiften Käse zurückzurufen, wie sie am Dienstag mitteilte.

Hinweise auf Erkrankungen oder gar Todesfälle gab es nicht. Nicht betroffen vom Rückruf sind Grillkäse, wie die Firma am Dienstag mitteilte. Diese sind pasteurisiert und damit unbedenklich. Eine Rückgabe ist dennoch möglich.

Die Kontamination betrifft einzig den Reifungskeller in Hefenhofen, wie Studer mitteilte. Die Produktion ist in einem separaten Gebäude untergebracht und läuft weiterhin. Die Lieferungen könne das Unternehmen nach der Reifung in externen Lagern vollumfänglich wieder aufnehmen, hiess es. In wenigen Wochen sollte "Der scharfe Maxx" wieder limitiert im Handel sein.

Bereits am Montag räumten Migros und Coop einige Studer-Käse wie "Der scharfe Maxx", "Der edle Maxx", "Füürtüfel", "Bio Familie Chaes" und weitere aus den Regalen. Am Dienstagnachmittag riefen auch Volg, Prima und TopShop die Käseprodukte von Studer zurück. Vom Verzehr der Käse ist abzuraten. Sie können an den Verkaufsstellen gegen Rückerstattung des Verkaufspreises zurückgegeben werden.

Immer wieder Tote

Insbesondere Risikogruppen wie ältere oder immungeschwächte Menschen, Schwangere und ungeborene Kinder können durch Listerien ernsthaft erkranken. Bei Personen mit intaktem Immunsystem verläuft eine Infektion meist mit milden grippeartigen oder keinen Symptomen.

Bei gesundheitlichen Problemen nach dem Verzehr der mutmasslich kontaminierten Käse sollte ein Arzt konsultiert werden. Ausser in Käse können Listerien in zahlreichen Lebensmitteln auftreten. An dem Bakterium sind in der Schweiz immer wieder Menschen gestorben.

Im Kanton Schwyz wurde eine Käserei nach dem Tod von zehn Personen in den Jahren 2018 bis 2020 geschlossen, der Käser muss sich vor Gericht verantworten.

1987 kamen in der Schweiz bei einer Listeriose-Epidemie 31 Menschen nach dem Verzehr von infiziertem Vacherin Mont-d'Or ums Leben. In der Folge verboten die Behörden Dutzende Käsesorten, Tonnen von Käse mussten vernichtet werden.

Der Absatz im In- und Ausland brach rapide ein, was viele Käsereien in der Westschweiz in den Ruin trieb. Frankreich war 1992 von einer Listeriose-Epidemie betroffen, die über 60 Menschen das Leben kostete.