Im Oktober wurden Schweizer Uhren im Wert von 2,24 Milliarden Franken exportiert. Das ist ein Minus von 4,4 Prozent zum Vorjahr, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) und der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH) am Donnerstag mitteilten.
Im September nahmen die Uhrenexporte um 3,1 Prozent ab, im August waren sie gar um 16,5 Prozent eingebrochen. Nach zehn Monaten liegt das Exportvolumen mit 21,2 Milliarden Franken um 1,6 Prozent tiefer. Anfang August hatte die Trump-Regierung auf den Import zahlreicher Schweizer Güter einen Strafzoll von 39 Prozent erhoben. Dieser soll nun mit dem jüngst erzielten Handelsabkommen auf 15 Prozent reduziert werden.
USA mit weiterem Rückschlag
In den USA blieb das Geschäft mit Schweizer Uhren auch im Oktober von der Zollpolitik bestimmt. Die Exporte in den für die Branche wichtigsten Absatzmarkt brachen um 47 Prozent ein, nachdem sie bereits in den beiden Vormonaten abgesackt waren. In den Monaten vor Einführung des US-Strafzolls hatten die Hersteller aus Sorge vor hohen Zöllen ihre Lager und jene der Händler in Amerika noch aufgefüllt.
Eine Stütze bot der Uhrenindustrie demgegenüber der sich erholende chinesische Markt. Die Exporte nach China zogen um 13 Prozent an und auch nach Hongkong (+2,4 Prozent) und Singapur (+6,6 Prozent) wurden mehr Schweizer Zeitmesser exportiert.
Starkes Wachstum verzeichneten die Hersteller in den Vereinigten Arabischen Emiraten (+40 Prozent) oder in Frankreich (+11 Prozent). Gesunken sind die Uhrenexporte indes in den wichtigen Markt Japan (-5,6 Prozent) oder auch nach Grossbritannien (-7,4 Prozent).
Nach Preiskategorien aufgeschlüsselt verzeichneten für einmal teure Uhren mit einem Exportwert von über 3000 Franken einen deutlichen Rückgang von 7,1 Prozent. Demgegenüber zogen die Ausfuhren im Preissegment von 500 bis 3000 Franken das Stück (+9,4 Prozent) und im günstigsten Segment von unter 200 Franken (+8,3 Prozent) kräftig an.
(AWP)
