"Es gibt Anlass zum Optimismus, dass es noch in diesem Jahr eine Zulassung für einen Impfstoff in Europa geben wird. Und dann können wir mit den Impfungen sofort loslegen", sagte Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Montagsausgabe).

Er habe die Bundesländer gebeten, dass die Impfzentren bereits Mitte Dezember einsatzbereit seien, sagte der Minister. Dies scheine zu klappen. Er habe lieber ein startbereites Impfzentrum, das noch ein paar Tage ausser Betrieb sei, als einen zugelassenen Impfstoff, der nicht gleich genutzt werde, sagte Spahn.

Spahn zeigte sich zudem optimistisch, dass es nicht bis Ende 2021 dauern werde, bis alle Bevölkerungsgruppen durchgeimpft seien. So werde für viele der voraussichtlichen Impfstoffe keine tiefe Kühlung benötigt. Sie könnten in normalen Arztpraxen ausgegeben werden.

"Und dann geht es schnell", sagte Spahn. Schliesslich würden jährlich in wenigen Wochen bis zu 20 Millionen Menschen gegen Grippe geimpft. Er kündigte den Aufbau einer Online-Plattform an, die Auskunft gibt über die erreichten Impfquoten, differenziert nach Alter und Regionen

"Insbesondere dann, wenn wir bei den besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen eine hohe Impfquote erreicht haben, werden wir die Beschränkungen schrittweise lockern können", kündigte er an.

Nach Angaben von Spahn hat sich Deutschland über die EU-Kommission oder bilaterale Verträge und Optionen inzwischen mehr als 300 Millionen Impfdosen für Deutschland gesichert. "Auch bei zwei Dosen pro Impfung hätten wir dann genug für die eigene Bevölkerung und könnten mit anderen Ländern teilen", sagte Spahn.

Auch Finanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) glaubt, es werde "mit der Impfung schneller losgehen, als wir vor einiger Zeit gedacht haben". Es seien Vorbereitungen für einen Start noch im Dezember getroffen worden, sagte Scholz am Sonntag auf "Bild live".

(SDA)