Die Aktie von Bachem steigt am Mittwoch nach Handelseröffnung 2 Prozent auf 500 Franken. In den letzten Handelstagen hatte der Titel zeitweise bis 20 Prozent verloren. Grund dafür waren die am Markt schlecht aufgenommenen Jahresresultate. Im letzten Oktober hatte die Aktie noch einen Rekordstand von 855 Franken erreicht.

Ähnlich hoch lag auch das bisherige Kursziel der Bank Vontobel für die Bachem-Aktie. Nun hat das Institut den Rotstift angesetzt. Vontobel senkte das Kursziel für Bachem auf 555 von zuletzt 819 Franken. Die Einstufung lautet weiterhin "Hold". 

Vontobel-Analystin Sibylle Bischofberger hat infolge der Ergebnisse 2021, die am 18. März veröffentlicht wurden, ihre Prognosen für das Biochemie-Unternehmen deutlich gekürzt. Bachem sei ein Gewinner der Pandemie gewesen und die Aktie habe sich 2020 und 2021 stark entwickelt, so die Analystin. Angesichts höherer Zinsen und Inflation habe der Aktienkurs im laufenden Jahr nun aber gelitten. Zudem blieben die Erwartungen in das Unternehmen hoch und jede Enttäuschung werde an der Börse abgestraft, so Bischofberger weiter.

Bachem hatte die Markterwartungen für die Jahresergebnisse 2021 in Sachen Profitabilität und Umsatzwachstum verfehlt. Auch der wenig konkreten Ausblick für 2022 wurde am Markt bemängelt. 

Auch positive Stimmen zu Bachem

Die Aktie von Bachem hatte vom Corona-Tiefstand im März 2020 bis Oktober 2021 über 400 Prozent zugelegt. Danach trat eine Korrektur ein, die bis heute anhält. Der Titel ist auf den Stand von Mai 2021 zurückgefallen. 

Auch andere Aktien von Schweizer Pharmazulieferern, die während der Corona-Pandemie massiv zugelegt hatten, mussten in den letzten Monaten herbe Verluste einstecken. Lonza hat in diesem Jahr 12 Prozent verloren, die Aktie hat zuletzt aber wieder deutlich zugelegt. Siegfried hat seit Anfang Januar 17 Prozent nachgegeben, die Aktie von Polypeptide gar 43 Prozent.

Es gibt aber auch positive Stimmen zu Bachem. Die Zürcher Kantonalbank sieht das Unternehmen auf einem starken Wachstumspfad. Zudem erwartet der zuständige Analyst auch für die nächsten 10 bis 15 Jahre eher steigende Margen durch den weiteren Ausbau der Kapazitäten. Ebenso sei der Einstieg in den Oligo-Markt erfolgreich verlaufen und habe Bachem zum führenden Anbieter bei Peptiden gemacht.

(cash/AWP)