Die Aktionäre von Adecco dürfen aufatmen: Im Wissen um das anspruchsvolle Umfeld hat sich der Stellenvermittler im Schlussquartal tapfer geschlagen.

Um einmalige Kosten bereinigt, übertreffen sowohl der operative Gewinn als auch der Reingewinn selbst die höchsten Analystenschätzungen.

Der eigentliche Lichtblick - so ist man sich in Expertenkreisen einig - ist jedoch das mit 600 Millionen Euro dotierte und über zwei Jahre laufende neue Aktienrückkaufprogramm. Ein solches hatten nur wenige Analysten auf dem Radar.

Die Adecco-Aktie kann sich dem schwachen Gesamtmarkt denn auch über weite Strecken entziehen. Zur Stunde erholt sie sich gar um 0,6 Prozent auf etwas mehr als 54 Franken.

Operativer Gewinn überrascht positiv

Analysten zufolge schnitt Adecco zuletzt gerade im Schlüsselmarkt Frankreich etwas besser als erwartet ab. Gut kommt insbesondere der operative Gewinnbeitrag aus dem westlichen Nachbarland an. Von der Umsatz- und Gewinnentwicklung in Nordamerika sowie im deutschsprachen Raum zeigt man sich hingegen etwas enttäuscht.

Wie die UBS schreibt, bewegt sich die organische Umsatzentwicklung im Schlussquartal im Rahmen der Erwartungen. Beim bereinigten operativen Gewinn seien letztere hingegen um rund 4 Prozent übertroffen worden. Die Grossbank erklärt sich diese Differenz mit kostenseitigen Fortschritten und bekräftigt sowohl ihre Kaufempfehlung als auch das 12-Monats-Kursziel von 67 Franken.

Noch keine Stabilisierung beim Umsatz

Die Bank Vontobel begrüsst die konsequente Umsetzung des erfolgreichen Strategieplans. In diesem Zusammenhang macht sie beim Tagesgeschäft erste Verbesserungen aus. Positiv hebt die Zürcher Bank insbesondere die soliden Cashflows hervor. Angesichts des weiterhin schwierigen Branchenumfelds stuft Vontobel die Aktie weiterhin nur mit "Hold" und einem Kursziel von 61 Franken ein.

Von den Aussagen für die Monate Januar und Februar lässt sich auf eine weitere Verschlechterung beim Umsatz schliessen. Das Unternehmen berichtet von einem organischen Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr um rund 5 Prozent. Nicht wenige Analysten hatten diesbezüglich mit einer Stabilisierung gegenüber dem vierten Quartal (minus 4 Prozent) gerechnet.

Der Zürcher Kantonalbank scheint es angesichts des anspruchsvollen Umfelds noch zu früh, um auf die günstig bewertete und gut ausschüttende Adecco-Aktie aufzuspringen. Sie hält am "Marktgewichten" lautenden Anlageurteil fest.