Noch heute wird die 1000-Franken-Note umgangssprachlich "Ameise" genannt, angelehnt an das Sujet der 1976 eingeführten Banknotenserie. Und das obschon diese 1995 von der neuen Serie abgelöst wurde, welche einen Ausschnitt aus der Fassade des in Florenz stehenden Palazzo Strozzi zeigt.

Dieser umgangssprachliche Begriff dürfte vermutlich nur den wenigsten ausländischen Anlegern ein Begriff sein. Doch gerade bei diesen scheint ein regelrechter Run auf die 1000-Franken-Note ausgebrochen zu sein. Das vermutet man zumindest in einem Kommentar aus dem Devisenhandel von Julius Bär.

Der Schweizer Notenumlauf sei zuletzt stark gestiegen und habe mit 60 Milliarden Franken einen neuen historischen Höchststand erreicht, so die Verfasser. Davon entfalle mit 60 Prozent oder 36,5 Milliarden Franken der grösste Teil auf die 1000-Franken-Noten.

Zielt die SNB-Politik am eigentlichen Problem vorbei?

Wie die Devisenstrategen von Julius Bär schreiben, wurde im laufenden Jahr alleine aus Russland Kapital im Gegenwert von rund 125 Milliarden Dollar abgezogen. Sie vermuten, dass ein substanzieller Teil dieses Kapitals aus Russland und anderen vergleichbaren Ländern in die Schweiz und in den Franken geflossen sind.

Um diese Entwicklung zu stoppen, werde die Schweizerische Nationalbank ab dem 22. Januar Einlagen bei ihr mit einem Negativzins belegen. Diese Massnahme zielt darauf ab, den Franken für in Sichtguthaben sitzenden Anleger uninteressant zu machen.

Von der jüngsten Entwicklung des Schweizer Notenumlaufs und des hohen Anteils an 1000-Franken-Noten leiten die Strategen der Zürcher Traditionsbank ab, dass Schutz suchende ausländische Anleger den Franken vor allem über Banknoten halten. Diese liessen sich nicht von negativen Einlagezinsen von ihrem Vorhaben abhalten.