(Ergänzt um den Kommentar der MainFirst Bank und den aktuellen Aktienkurs)

ams wird dem Ruf als Anlegerliebling schon seit Wochen nur bedingt gerecht. Der für das Geschäftsjahr 2014 veröffentlichte Zahlenkranz ist zwar von einem ansprechenden Umsatzwachstum, gleichzeitig aber auch von tiefer als erwarteten Margen geprägt.

Obschon das Unternehmen schon Mitte Januar erste provisorische Eckdaten kommunizierte, liegt die Geschäftsentwicklung im wichtigen Weihnachtsquartal auf den Stufen EBIT und Reingewinn hinter den damals nach unten angepassten Analystenschätzungen zurück.

Nach anfänglich höheren Kursen gerät die Aktie von ams an der Schweizer Börse SIX unter starken Verkaufsdruck. Zur Stunde verliert sie 3,4 Prozent auf 35,35 Franken. Beobachtern zufolge haben die Baissiers nach einem erbitterten Schlagabtausch mit den Haussiers die Oberhand gewonnen.

Ungewohnt starkes Quartal erwartet

Gemäss dem für die Zürcher Kantonalbank tätigen Analyst war das Resultat in groben Zügen weitgehend bekannt. Insgesamt sei der Reingewinn dennoch wegen diversen Sonderkosten leicht unter den Markterwartungen ausgefallen. Der operative Cashflow habe sich hingegen stark entwickelt. Auch der Ausblick für das neue Jahr scheine wie erwartet robust zu sein, getrieben von einem starken Jahresbeginn und einer gut gefüllten Pipeline an Projekten. Insgesamt sei das vorliegende Ergebnis leicht positiv zu werten. Die Aktie wird bei der Zürcher Kantonalbank weiterhin nur mit "Marktgewichten" eingestuft.

Bei Kepler Cheuvreux heisst es sogar, dass das Umsatzwachstum im laufenden ersten Quartal vermutlich noch höher als ursprünglich erwartet ausfallen werde. Das Unternehmen verfüge gleich über mehrere Möglichkeiten, das Wachstum zu beschleunigen. Die mit "Buy" und einem Kursziel von 44 Franken empfohlene Aktie zähle zu den attraktivsten Investitionsmöglichkeiten im europäischen Technologiesektor, so der Analyst weiter.

In einem Kommentar der UBS Investmentbank wird auf den soliden Cashflow hingewiesen. Im gleichen Atemzug heisst es jedoch, dass die Dividendenerhöhung leicht unter den Erwartungen ausgefallen sei. Dank der guten Aussichten wird die Aktie mit einem 12-Monats-Kursziel von 40 Franken zum Kauf empfohlen. Mit den EBIT-Schätzungen für 2015 liegt der verantwortliche Analyst rund 6 Prozent über Konsens.

Margenausblick das "Haar in der Suppe"

Ähnlich zuversichtlich äussert sich der Berufskollege von Baader Helvea. Er geht von einem wider die saisonalen Gepflogenheiten starken ersten Quartal aus. Etwas irritiert zeigt sich der Analyst von der Aussage, dass sich die zuletzt bei 23 Prozent liegende operative Marge nur leicht erholen werde. Schliesslich gehe der Konsens für das erste Quartal von einer operativen Marge von 25,4 Prozent aus. Das Anlageurteil für die Aktie lautet weiterhin "Hold" und das Kursziel vorläufig 32 Franken.

Einen Anhaltspunkt für die mittlerweile unterkühlte Kursreaktion liefert die MainFirst Bank. In einem Kommentar bezeichnet der Verfasser den Ausblick für die Umsatzentwicklung als stark. Die Aussagen zur Margenentwicklung würden allerdings zu wünschen übrig lassen. Nach der stark überdurchschnittlichen Kursentwicklung der vergangenen 12 Monate rät er seiner Anlagekundschaft dazu, die aufgelaufenen Gewinne mitzunehmen. Vorderhand stuft er die Aktie mit "Outperform" und einem Kursziel von 37 Franken ein.

Eine erste Kurszielerhöhung

Davon lässt man sich bei der Bank Vontobel jedoch nicht entmutigen. Der bei der Zürcher Bank für ams zuständige Analyst erhöht das Kursziel für die zum Kauf empfohlene Aktie auf 41 (39) Franken. Das Unternehmen könne auf ein Rekordjahr zurückblicken und stehe vor einem noch stärkeren neuen Jahr mit Wachstum in allen Geschäftsbereichen.

Händler rechnen damit, dass weitere Berufskollegen seinem Vorbild folgen und ihre Kursziele nach oben anpassen könnten.