Der einstige Börsenliebling AMS (früher: Austriamicrosystems) bekundet weiterhin Mühe. Zwar liegt das vom Halbleiterunternehmen am Montag nach Börsenschluss veröffentlichte Quartalsergebnis beim Umsatz am oberen Ende der Erwartungen. Auf den Stufen EBIT und Reingewinn wurden letztere allerdings ziemlich deutlich verfehlt. Gleichzeitig reduzierten die Firmenverantwortlichen ihre Umsatzprognosen für das laufende dritte Quartal deutlich.

Die Aktie von AMS verliert an der SIX nach Handelseröffnung am Dienstag 9 Prozent. In den letzten sechs Monaten hat der Titel rund 40 Prozent eingebüsst.

In der Folge nimmt der für die Bank Vontobel tätige Experte sowohl seine Kaufempfehlung als auch das Kursziel von 100 Franken in negative Revision. Die Geschäftsentwicklung im zurückliegenden zweiten Quartal decke sich mit den bankeigenen Schätzungen. Beim EBIT und beim Reingewinn seien hingegen einmalige Belastungen angefallen. Unter Ausklammerung dieser Sonderfaktoren sei die Ertragsentwicklung ebenfalls im Rahmen der Erwartungen ausgefallen.

Enttäuscht zeigt sich der Experte hingegen von den zum dritten Quartal gemachten Aussagen. Er werde seine Gewinnschätzungen für das laufende Jahr um 10 bis 15 Prozent nach unten revidieren müssen, obschon er diese schon nach der Gewinnwarnung vom Juni angepasst habe. Die Vorhersehbarkeit der Geschäftsentwicklung bleibe gering und die Firmenverantwortlichen seien gefordert, das verlorene Vertrauen der Investoren zurück zu gewinnen.

Sein für die UBS tätiger Berufskollege hatte im Vorfeld bereits mit einem etwas schwächeren zweiten Quartal gerechnet. Dennoch reduziert er seine diesjährigen Gewinnschätzungen um nicht weniger als 17 Prozent. Der Experte begründet die Anpassungen mit den wenig erbauenden Prognosen für das dritte Quartal. Seine Gewinnschätzungen für die Jahre 2014 und 2015 reduziert er hingegen in einem deutlich geringeren Ausmass. Der Experte begründet dies mit der zuletzt beobachteten Verbesserung der Auftragslage. Bei der UBS werden die Aktien von AMS deshalb mit einem neu 100 (105) Franken lautenden 12-Monats-Kursziel zum Kauf empfohlen.

Auch bei Mirabaud nimmt man die Anlageempfehlung und das Kursziel im Vorfeld der für 11 Uhr angekündigten Analystenkonferenz in Revision. Die Ertragsentwicklung sei im zweiten Quartal hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Selbst unter Ausklammerung einmaliger Abschreibungen auf einer Aktienbeteiligung seien die bankeigenen Schätzungen verfehlt worden. Die Aussagen der Firmenverantwortlichen für das dritte Quartal seien nicht nur in Bezug auf die Umsatz- sondern auch auf die Margenentwicklung enttäuschend. Die für Mirabaud tätigen Experten sehen die diesjährigen Konsensschätzungen auf Stufe EBIT von derzeit 79 Millionen Euro auf rund 70 Millionen Euro fallen.