Die Aktie des Industrieunternehmens Bucher legt am Mittwochvormittag 1,5 Prozent auf 355 Franken zu (vor dem Unterbruch des Handels). Sie profitiert von einem positiven Analystenkommentar der Privatbank Berenberg.
Der zuständige Analyst hat das Kursziel zwar von 470 auf 464 Franken gesenkt, ist mit diesem Ausblick aber noch immer der zuversichtlichste unter den Experten, die Bucher abdecken. Zudem spricht er eine Kaufempfehlung aus: Anleger sollten die Aktie nicht verkaufen, sondern können sich gleich aus mehreren Gründen für sie entscheiden.
Zum einen sei bekannt, woher der Gegenwind weht. Die grösste Unternehmensdivision - Kuhn Group - kämpfe zurzeit mit sinkenden Preisen für Agrarprodukte und fallenden Einkommen der Landwirte. Unter Druck stehe zudem der für Kuhn relevante brasilianische Absatzmarkt. Allerdings: Da die Anleger um diese Umstände wissen, werden sie ihre Erwartungen schon angepasst haben.
Zum anderen sieht der Berenberg-Experte eine breitere Erholung voraussichtlich im ersten Halbjahr 2025 eintreten. Er glaubt, dass Kuhn sich rasch erholen wird, sobald die Preise für Agrarerzeugnisse wieder steigen. Erste Anzeichen einer Besserung sieht der Analyst bereits. So auch bei anderen Divisionen: Für Bucher Hydraulics beispielsweise gebe es Chancen, dass die Bestellungen in wichtigen Endmärkten zunehmen.
Ein schwieriges erstes Halbjahr 2024
Bucher hat ein schwieriges erstes Halbjahr 2024 hinter sich. Im Vergleich zum ersten Semester 2023 sind der Auftragseingang, der Nettoumsatz und der Gewinn vor Zinsen und Steuern gesunken, wie das Unternehmen letzte Woche berichtete.
Die Aktie stieg bis Ende März von 342 auf 401 Franken, gab danach jedoch fast die gesamten Kursgewinne wieder ab. Hoffnung gibt nun das Preisziel des Berenberg-Analysten von 464 Franken. Auf diesem Niveau notierte die Aktie letztmals im Januar 2022. Gegenüber dem aktuellen Stand beträgt das Aufwärtspotenzial 30 Prozent.
Allerdings liegt das durchschnittliche Kursziel der von Bloomberg erfassten Analysten mit 406 Franken tiefer als die Einschätzung von Berenberg. Folglich ist auch das daraus abgeleitete Aufwärtspotenzial nicht ganz so hoch, mit rund 14 Prozent aber doch nicht unerheblich.