Actelion macht seinem Ruf als Börsenliebling alle Ehre: Mit dem Zahlenkranz für das zurückliegende erste Quartal übertrifft das in Allschwil beheimatete Biotechnologieunternehmen selbst die kühnsten Erwartungen. Sowohl beim Produktumsatz als auch auf den Stufen EBIT und Reingewinn werden die Analystenschätzungen teilweise substanziell übertroffen.

Und obschon die Firmenverantwortlichen ihre diesjährigen Prognosen schon anlässlich der Jahresergebnispräsentation von Mitte Februar angehoben haben, denken sie ganz offen über eine weitere Erhöhung nach.

Auch dieser Umstand kommt in Analystenkreisen gut an, was der Aktie von Actelion zur Stunde an der Schweizer Börse SIX bei regen Handelsaktivitäten ein Kursplus von 1,5 Prozent auf 87 Franken beschert.

In einer ersten Stellungnahme zeigt sich der für die UBS Investmentbank tätige Analyst sehr zufrieden mit dem Quartalsergebnis. Sowohl die bankeigenen Erwartungen als auch die Konsensschätzungen seien deutlich übertroffen worden. Positiv überrascht habe insbesondere der Absatz mit dem Hauptumsatzträger Tracleer.

Tracleer-Nachfolger Opsumit einziges Haar in der Suppe

Enttäuscht zeigt sich der Verfasser hingegen von der Absatzentwicklung beim Tracleer-Nachfolger Opsumit. Zwar seien seine Umsatzschätzungen im ersten Quartal deutlich übertroffen worden. Nicht so allerdings die sehr viel weniger konservativ gehaltenen Konsensschätzungen. Dennoch sei ermutigend, dass es Opsumit vier Monate nach dem Verkaufsstart bereits auf einen geschätzten Marktanteil von 5 Prozent bringe. Die Aktie wird bei der UBS Investment Bank weiterhin mit einem 12-Monats-Kursziel von 100 Franken zum Kauf empfohlen.

Der Berufskollege von der Bank Vontobel macht unter anderem aufgelöste Rückstellungen für Tracleer-Rabatte für den starken Zahlenkranz verantwortlich. Alleine dadurch sei der Umsatz um geschätzte 18 Millionen Franken aufgebläht worden. Doch selbst unter Ausklammerung dieser Rückstellungen habe Actelion die Markterwartungen beim operativen Kerngewinn um nicht weniger als 7 Prozent übertroffen. Der Analyst schreibt, dass das Allschwiler Unternehmen in Zukunft wieder das Interesse grosser Pharmaunternehmen wecken könnte.

Nicht zuletzt deshalb, weil der Tracleer-Nachfolger Opsumit die Behandlung von Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie grundlegend verändern werde. Er stuft die Aktie vorerst unverändert mit "Buy" und einem Kursziel von 110 Franken ein.

Die Analystin der Zürcher Kantonalbank schreibt, dass Actelion mit Tracleer und wegen Sondereffekten vor allem auf der Produktebene überzeugt habe. Aber auch die Kosten habe das Unternehmen weiterhin im Griff. Der Ausblick sei unverändert mit einer angekündigten, möglichen Ausblickerhöhung, ganz nach der Manier des Managements. Die Analystin beurteilt die Aktie weiterhin mit "Marktgewichten".