Risikokapitalgeber halten die Krypto-Branche weiterhin für vielversprechend: Das belegt  das Interesse für einen Kryptofonds des Wagniskapital-Spezialisten Andreessen Horowitz. Er gab am Mittwoch bekannt, dafür die Rekordsumme von 4,5 Milliarden Dollar eingeworben zu haben.

Andreessen Horowitz, mitgegründet vom Internetpionier und Entwickler des Netscape-Browsers Marc Andreessen, hat bereits einige der grössten Namen in der Blockchain-Branche finanziert, darunter die Krypto-Börse Coinbase, den NFT-Marktplatz OpenSea sowie Sky Mavis, den Entwickler des NFT-Spiels Axie Infinity. 

Von den nun eingeworbenen Geldern entfallen 3 Milliarden Dollar auf Investments im Wagniskapital-Bereich, bei dem bereits bestehende Firmen im Fokus stehen. 1,5 Milliarden Dollar sollen im Startkapital-Segment ("seed capital") investiert werden, also erst in Gründung befindlichen Firmen dienen.

Einfluss auf die Kryptowirtschaft umstritten

Auf Jahressicht gab es im Kryptobereich schon verschiedene Fonds, die Anlegergelder in Milliardenumfang eingesammelt haben. Unter anderem beschaffte die frühere Andreessen-Horowitz-Partnerin Katie Haun 1,5 Milliarden Dollar für Investments im Kryptosegment. 

Obwohl Andreessen Horowitz in Unternehmen investiert hat, die heute zu den grössten Eckpfeilern der Branche gehören, hat sich sein Einfluss auf die Kryptowirtschaft - und der von Risikokapitalgebern im allgemeinen - als kontrovers erwiesen.

Die Firma hat sich auf den Aufbau von "web3" ausgerichtet, was für viele eine dezentrale Version des Internets bedeutet, die eher den Nutzern als den Tech-Giganten gehört. Doch just die Investitionen von Andreessen Horowitz haben die Frage aufgeworfen, ob web3 wirklich so dezentral ist, wie seine Befürworter behaupten.

(Bloomberg)