Die Führungsetage feile an einem neuen "Hybrid-Modell", wie die Mitarbeiter ihre Arbeitszeit zwischen dem Büro und dem Home Office aufteilen können, sagte Vorstandschef Christian Sewing diese Woche auf einer Konferenz.

Laut einem mit dem Thema vertrauten Insider werden die Mitarbeiter bei der neuen Regelung verbindlich vereinbaren können, wie viele Tage pro Woche sie von außerhalb des Büros aus arbeiten wollen. Die Bank habe interne Schätzungen erstellt, wie hoch der Anteil der Belegschaft ist, der in Zukunft täglich von zuhause arbeiten wird.

Die Deutsche Bank will ihre im vergangenen Jahr angekündigten Kostensenkungen beschleunigen. Finanzchef James von Moltke erklärte am Dienstag, die Bank werde "aggressiver" in Bezug darauf, wie sie Büroraum nutzen will, "angesichts dessen, was wir jetzt über die Art und Weise lernen, wie die Belegschaft sich einbringen und jeden Tag arbeiten will."

Produktivität bleibt hoch

Das Management des Kreditinstituts hat sich wiederholt positiv überrascht gezeigt, wie wenig die Corona-bedingte Heimarbeit die Produktivität beeinträchtigt hat.

Für Mieten und Möbel gab die Deutsche Bank im vergangenen Jahr 1,7 Milliarden Euro aus. Vor Ausbruch der Pandemie war sie davon ausgegangen, dass dieser Betrag stabil bleiben werde. Nach den Erfahrungen im ersten Halbjahr sieht die Bank nun Spielraum, diese Kosten zu senken, wie von Moltke sagte.

Einen Schritt in die Richtung hat die Bank in dieser Woche bereits gemacht. In Zürich gab sie zwei von fünf Stockwerken auf, die sie in einem der teuersten Bürogebäude der Stadt angemietet hatte. Als einen Grund für diese Entscheidung nannte ein Sprecher Erwartungen, dass mehr Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten werden.

In New York will die Deutsche Bank ihre Bürofläche nächstes Jahr um fast ein Drittel reduzieren. Das Geldinstitut hat seine Belegschaft in den USA in den letzten Jahren um etwa ein Fünftel gesenkt. Die Vermögensverwaltungstochter DWS ist in London in kostengünstigere Büros umgezogen.

(Bloomberg/cash)