Im Vergleich zum Rest von Europa ist das die zweithöchste Quote. Nur in den Niederlanden ist der Anteil noch höher. Mit 36,7 Prozent arbeitet in der Schweiz mehr als jede dritte Arbeitskraft in einem Teilzeitpensum, wie dem Bericht zur Teilzeiterwerbstätigkeit des Bundesamts für Statistik zu entnehmen ist. Mehr Beschäftigte ohne Vollzeitpensum gib es europaweit nur noch in den Niederlanden. Dort sind mit 50,7 Prozent über die Hälfte der Arbeitnehmer in Teilzeit tätig. Im europäischen Durchschnitt ist jede fünfte Person teilzeiterwerbstätig.

Hinter der Schweiz folgen die Nachbarländer Österreich (28,7%) und Deutschland (28,2%). Die tiefsten Werte zur Teilzeitbeschäftigung erzielen Bulgarien (2,4%), Ungarn (4,8%) und Kroatien (5,6%). Frauen weisen dabei in allen EU- und EFTA-Staaten ausnahmslos einen höheren Teilzeitanteil auf als Männer, wie das BFS am Donnerstag mitteilte.

Schweizer Männer arbeiten mehr Teilzeit

Im Verlauf der letzten zwei Dekaden hat der Anteil an Teilzeitangestellten in der Schweiz gemäss der vom BFS für das zweite Quartal 2017 durchgeführten Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) seit 1997 um 8,4 Prozentpunkte zugenommen.

Weniger erstaunlich ist, dass Schweizer Frauen zwar dreimal häufiger in Teilzeitpensen arbeiten als Männer. Jedoch ist der Teilzeitanteil bei Männern in den letzten zwanzig Jahren laut BFS mit 9 Prozentpunkten stärker angestiegen als bei Frauen (+5,4 Prozentpunkte). Der Anteil von Frauen, die weniger als 50 Prozent arbeiten ist seit 1997 sogar zurückgegangen.

Als häufigsten Grund für einen reduzierten Beschäftigungsgrad nennen teilzeiterwerbstätige Frauen Kinderbetreuungspflichten, gefolgt von sonstigen familiären Verpflichtungen. Männer geben hingegen am häufigsten Ausbildung und Studium als Grund für ein Teilzeitpensum an. Fast ausgeglichen ist der Anteil an Frauen und Männern, die mangelndes Interesse an einer Vollzeitstelle als Grund für den reduzierten Beschäftigungsgrad angeben.

(AWP)